Altes Speiseöl: Sammlung bald in ganz Fürth

Foto: Hofft auf rege Beteiligung: Antonius Kaiser vom Amt für Abfallwirtschaft, hier am Altspeiseöl-Sammelautomatien in Ronhof. (Foto Armin Leberzammer)

Das auf der Hardhöhe erprobte Projekt wird auf
das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt. Jeder Haushalt bekommt eine Flasche zur Aufbewahrung.

Von Armin Leberzammer

Auf der Hardhöhe kennen die Bürger die Sammelautomaten für Altspeiseöl bereits seit 2018. Ab kommende Woche werden nun peu a peu alle anderen Stadtteile mit dann insgesamt 16 Sammelstellen ausgestattet. Parallel erhält jeder der rund 68 000 Haushalte jeweils eine Flasche, in der Speiseöl, -fette oder Margarine für die Entsorgung aufbewahrt werden können.

„Bis Mitte Juli werden wir diese Behälter in ganz Fürth verteilt haben, beginnend von Norden nach Süden”, kündigt der zuständige Projektbeauftragte beim Amt für Abfallwirtschaft, Walter Egelseer, an. Er freue sich, dass das „bewährte Projekt” von der Hardhöhe nun bald auf alle Stadtteile ausgeweitet wird. Möglich wurde dies dank einer Förderung durch das Bundesumweltministerium: Für Fürth gab es laut Amtsleiter Antonius Kaiser 400000 Euro als Investitionshilfe.

Auch die Stadt Erlangen, mit der man bereits zuvor bei der Altspeiseölsammlung kooperierte, wurde von der Bundesregierung mit Mitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) bedacht. Entsprechend lautet der Slogan, mit dem die Bürger beider Städte zum Sammeln motiviert werden sollen, denn auch „Kraftstoff FÜ-ER das Klima”.

Als hochenergetischer Sekundärrohstoff helfe Altspeiseöl durch die Zweitnutzung als Biokraftstoff Ressourcen zu schonen und C02 einzusparen. Aus einer Flasche des nicht mehr verzehrbaren Lebensmittels könne demnach Treibstoff erzeugt werden, der für 20 Kilometer Fahrt reiche.

Bis es so weit ist, müssen die Fette und Öle aus Fürth und Erlangen jedoch erst einmal für die weitere Verarbeitung vorbereitet werden. Dies übernimmt die „Jeder Tropfen zählt” GmbH aus Thalmässing im Landkreis Roth, die zudem neben der Entleerung der Automaten auch Großverbraucher in der Gastronomie mit eigenen Sammelkonzepten bedient. Somit werde auch bei der Entsorgung auf Ressourcenschonung geachtet, betont Antonius Kaiser.

Denn die Automaten meldeten zwar per Mobilfunk selbstständig, wenn sie zu 80 Prozent voll sind. ,,Sie
werden aber bestimmt nicht einzeln angefahren, um entleert zu werden, sondern immer in einer größeren Runde”, so Kaiser. Mit Strom versorgt werden die Sammler übrigens über Solarpanels auf dem Dach.

700 Gramm pro Person

Zusammen mit den Flaschen erhalten die Bürger demnächst auch Informationen, was genau in die Flaschen darf und was nicht. Wer den vollen Kunststoffbehälter später in den Automaten stellt, erhält etwa 20 Sekunden später einen sauberen zurück.

Bis Ende Juli stehen neben den Automaten übrigens noch Tonnen, in denen jene Fürther ihre Flaschen
zurückgeben können, die nicht mitmachen wollen oder können.

Antonius Kaiser und Walter Egelseer hoffen jedoch auf möglichst große Beteiligung der Menschen.
„Mittelfristig peilen wir pro Bürger und Jahr einen Sammelertrag von 700 Gramm an”, so Egelseer. Auf der Hardhöhe habe man dieses Ziel schon fast erreicht. ,,Das zeigt, dass das System angenommen wird.”