Fragen & Antworten

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Ziel und Sinn der Sammlung:

Wesentliches Ziel der Sammlung ist es, deutschlandweit relevante Mengen an Altspeisefett zu sammeln, aufzubereiten und den wertvollen Energieträger nutzbar zu machen.

Hierdurch wird:
· das öffentliche und private Abwassersystem entlastet und der Frischwasserverbrauch in der Wasseraufbereitung reduziert
· ein Beitrag zur Klimawende geleistet: aus 1 kg / Liter Altspeiseöl wird z.B. 1 l Biodiesel mit einer über 90% besseren CO²-Bilanz als Mineraldiesel (lt. RED2 – Erneuerbare Energien Direktive der EU inkl. des CO² Ausstoß zu dessen Sammlung und Herstellung )
· die Ressourcen-Nutzung erhöht: aus Abfall wird Treibstoff für Pkw, Lkw, Land- und Baumaschinen, Zug-, Schiffs-, Flugverkehr
· ein Beitrag zur Energie-Unabhängigkeit von in mancherlei Hinsicht fragwürdigen Lieferstaaten geleistet

Verwertung und CO2 – Bilanz

Das chemiefrei aufbereitete Öl wird z.Zt. vorwiegend an Biodieselhersteller weitergegeben. Biodiesel aus Altfetten vermeidet beachtlich CO2-Emissionen und steht nicht in Konkurrenz zu Flächen auf denen Nahrungs- und Futtermittel angebaut werden. Palmöl kann lt. Bundestagsbeschluss ab 2023 nicht mehr in der Treibhausgas-Minderungsquote (THG-Quote) angerechnet werden und wird daher aus der Biodieselproduktion verschwinden. Dafür sollen abfallbasierte Rohstoffe, insbesondere Altspeisefette und -öle verstärkt genutzt werden. Bereits jetzt werden daraus in verschiedenen Veredelungsstufen sog. HVO („synthetischer Diesel“) für Kraftfahrzeuge, Biokerosin oder auch Bio-Schiffsdiesel hergestellt. Insbesondere die Herstellung von HVO aus Altspeisefetten und der Betrieb kommunaler Fahrzeuge mit diesem fortschrittlichen Bio-Kraftstoff ist für kommunale Träger zukünftig ein wichtiger Aspekt. Im Rahmen des Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetzes (SaubFahrzeugBeschG) können mit HVO betriebene Fahrzeuge als nachhaltig angerechnet werden.

Die CO2 Bilanz von Biodiesel (über 90% besser als bei Mineralöldiesel), die auf Basis der REDII (Erneuerbare Energien Direktive der EU) berechnet wird, berücksichtig auch die Aufwendungen für Komponenten der Sammlung (Automaten, Behälter) die Leerung der Automaten, die Aufbereitung der Fette und Öle sowie die Biodieselherstellung selbst. Die Angaben wurden bereits im Vorfeld der Pilotsammlung (2018) durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und für den Sammlungsstart in Erlangen und Fürth durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (2021) geprüft und jeweils positiv bewertet.

Auch das renommierte ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH hebt die Sinnhaftigkeit dieser Sammlung hervor und bestätigt:  „Es macht auf jeden Fall Sinn, einen hochwertigen Einzelstoff wie Altspeiseöl im Vorfeld abzutrennen, spezifisch und hochwertig umzuwandeln, anstelle dem Restmüll beizugeben und recht unspezifisch energetisch zu verwerten“.

Die Sammelflasche

Wo erhalte ich meine erste Sammelflasche?

Sobald auch Ihres Stadt/Gemeinde/Landkreis an der Sammlung teilnimmt, erhalten Sie Ihre erste Sammelflasche entweder direkt zugestellt oder zur Abholung bei Ihrer Stadt- oder Gemeindeverwaltung.

Weitere Informationen erhalten Sie unter „Standorte“.

Darf ich nur „Jeder Tropfen zählt“-Sammelflaschen im Sammelautomat entsorgen?

Ja. Die Abgabe ist aus technischen Gründen nur in original „Jeder Tropfen zählt“-Sammelflaschen möglich. Bitte stellen Sie keine Fremdgebinde in den Automaten oder um den Automaten ab.

Was darf ich im Sammelbehälter entsorgen?

Im von uns bereitgestellten Sammelbehälter entsorgen Sie gebrauchte Frittier- und Bratfette/-öle, Öle von eingelegten Speisen (Sardinen, Schafskäse, Peperoni usw.), Margarine, verdorbene und abgelaufene Speiseöle & -fette.
All das muss vor dem Einfüllen NICHT getrennt, gefiltert oder gesiebt werden. Panade- , Pommes- oder Kräuter-Reste aus Pfanne, Fritteuse, Topf und Glas können mit in den Sammelbehälter.

Was darf ich NICHT im Sammelbehälter entsorgen?

Nicht in unseren Sammelbehälter dürfen: Mineral-, Motor-& Schmieröle, andere Flüssigkeiten und Chemikalien, Mayonnaisen, Saucen und Dressings, Speisereste und sonstige Abfälle.

Das Sammelsystem

Wie tausche ich die Sammelflasche aus?

Zum Tauschen unserer Behälter haben wir Sammelautomaten in Ihrem Sammelgebiet aufgestellt. Die Standorte unserer Container finden Sie unter „Standorte“.

Sie führen die volle Sammelflasche im Sammelautomat ein, schließen die Klappe und erhalten automatisch eine neue Flasche ausgegeben.

Die Abgabe ist aus technischen Gründen nur in original „Jeder Tropfen zählt“-Sammelflaschen möglich. Bitte stellen Sie keine Fremdgebinde in den Automaten oder um den Automaten ab. Auch ein direktes Abfüllen Ihrer Fette in unseren Automaten ist nicht möglich!

Original Sammelflaschen erhalten Sie bei der zuständigen Gemeinde- oder Stadtverwaltung. Weitere Infos hierzu unter „Standorte“.

Wo kann ich meine vollen Sammelflaschen abgeben?

Zum Tauschen unserer Behälter haben wir Sammelcontainer in Ihrem Sammelgebiet aufgestellt. Die Standorte unserer Container finden Sie unter „Standorte“.

Was mache ich, wenn keine neue Sammelflasche aus dem Sammelautomat kommt?

Funktioniert der Automat nicht wie erwartet und Sie erhalten keine neue Sammelflasche im Tausch, kontaktieren Sie uns bitte telefonisch unter 09173-795122. Derweil können Sie sich bei Ihrer Stadt oder Gemeinde einen neuen Behälter abholen. Die Kontaktdaten der Städte und Gemeinden finden Sie unter „Standorte“.

Wo erhalte ich zusätzliche Sammelflaschen?

Zusätzliche Behälter erhalten Sie bei Ihrer zuständigen Stadt- oder Gemeindeverwaltung. Weitere Ausgabestellen haben wir für Sie unter „Standorte“ bei Ihrem Sammelort für Sie gelistet.

Wo kann ich nicht benötigte Sammelflaschen abgeben?

Nicht benötigte Behälter können Sie bei Ihrer zuständigen Stadt- oder Gemeindeverwaltung abgeben. Natürlich können Sie Ihre Sammelflasche auch im Bekanntenkreis weitergeben. Weitere Rückgabestellen haben wir für Sie unter „Standorte“ bei Ihrem Sammelort für Sie gelistet.

Die Abgabe einer leeren Sammelflasche im Sammelautomat funktioniert nicht. Hier findet immer ein Austausch statt und Sie erhalten eine neue leere Sammelflasche.

Wann kommt die Altspeisefettsammlung „Jeder Tropfen zählt“ auch in meine Stadt/meinen Landkreis?

Sobald weitere Städte und Landkreise teilnehmen, informieren wir Sie über die lokalen Medien und natürlich hier auf unserer Internetseite.

Wo kann ich Altspeisefett abgeben, wenn meine Stadt/Gemeinde/Landkreis nicht an der Sammlung teilnimmt?

Die Rückgabe von Altspeisefetten ist normalerweise bei Ihrem städtischen Recycling- oder Wertstoffhof möglich. Informieren Sie sich hierzu bei Ihrer Stadt, Ihrer Gemeinde oder Ihrem Landkreis.

Das Recycling

Wie wird das Altspeisefett aufbereitet?

Die von „Jeder Tropfen zählt“ gesammelten Altspeisefette und -Öle werden in Thalmässing von der Firma Altfettrecycling Lesch aufbereitet.

Seit 1992 betreibt die Firma Altfettrecycling Lesch eine eigene Recycling-Anlage für Speisefett und Speiseöl. In der Anlage wird der Inhalt der angelieferten Sammelflaschen aufgeschmolzen, erhitzt und in einem 3-Phasen-Dekanter getrennt: in Speiseöl, Feststoffe und Wasser.

Dieser Prozess funktioniert komplett mechanisch und ohne Zugabe von Chemie. Damit ist die Anlage auf dem neuesten Stand der Technik und in ihrer Art einmalig in Deutschland.

Als nachhaltig denkende und handelnde Firma betreibt die Altfettrecycling Lesch neben der chemiefrei arbeitenden Recyclinganlage auch ein hauseigenes Blockheizkraftwerk mit dem aufbereiteten Altfett und erzeugt Strom und Wärme für die Produktion sowie zur Einspeisung in das öffentliche Stromnetz.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der Firma unter www.altfett-lesch.de.

Was passiert mit dem aufbereiteten Altspeisefett?

Der größte Teil des gereinigten Altfetts wird in der Treibstoffindustrie weiterverarbeitet und für die Biodieselherstellung verwendet.

Welche Reststoffe bleiben beim Recycling übrig?

Als Reststoffe nach dem Recycling verbleiben Fett, Wasser und Feststoffe (wie z.B. Paniermehl, Reste von Pommes Frites, usw.). 

Der größte Teil des gereinigten Altfetts wird in der Treibstoffindustrie weiterverarbeitet und für die Biodieselherstellung verwendet. Ein Teil findet Verwendung in der Kosmetikbranche und in der Herstellung von Reinigungsmitteln.

Die Firma Altfettrecycling Lesch betreibt zudem ein hauseigenes Blockheizkraftwerk mit dem gewonnenen Altfett und erzeugt Strom und Wärme für die Produktion sowie zur Einspeisung in das öffentliche Stromnetz.

Die Kosten

Welche Kosten entstehen beim Recyclingprozess?

Kosten beim Recyclingprozess fallen vor allem an durch:

  • Anschaffung der Sammelflaschen und der Sammelcontainer
  • Einrichtung des Reinigungs- und Aufbereitungsprozesses
  • Anschaffung von Maschinen zur Reinigung der Sammelflaschen
  • Kosten für die Bekanntmachung und Bewerbung der Aktion 
  • Abholung der Behälter
  • Personalkosten für Abholung, Reinigung, Aufbereitung und Projektverwaltung
Wer kommt für die entstehenden Kosten auf?

Die entstehenden Kosten werden durch Landkreise, Städte und Gemeinden, Sponsoren und die Jeder Tropfen Zählt GmbH getragen.

Wie wird der Recyclingprozess refinanziert?

Der Recyclingprozess finanziert sich teilweise durch den Verkauf des aufbereiteten Altspeisefetts in die Treibstoffindustrie. Diese Einnahmen tragen jedoch nicht die Anschaffungskosten für die Sammelflaschen, Sammelcontainer und die Anlagen zur Reinigung der Sammelbehälter.