Viel Stoff für die kleinen Forscher: Vorschulkinder verfolgen Weg des Altfetts vom Verbraucher in den Autotank

Bericht aus dem Donaukurier vom 31.07.2019, Quelle:
https://www.donaukurier.de/lokales/hilpoltstein/Viel-Stoff-fuer-die-kleinen-Forscher;art596,4271542

Thalmässing (HK) Ganz viele Informationen, die sie für ihr Projekt im Rahmen der Aktion „Haus der kleinen Forscher“ brauchen, haben jetzt die Vorschulkinder aus dem Kindergarten Regenbogen gesammelt: Sie waren zu Gast im Altfettrecyclingbetrieb Lesch und fragten dem Chef ein Loch in den Bauch.

Probieren geht über Studieren – diesen Satz haben die kleinen Forscher längst verinnerlicht. Sie versuchten, das Fett mit Spülmittel zu reinigen. Dann war aber nicht nur der Dreck, sondern auch das Fett weg. Beim Reinigungsversuch mit Wasser setzte sich das Fett oben als Film ab. Und wenn man das Öl in der Salatschleuder rotieren lässt, wird es zwar heller, aber nicht sauber. Jeder Versuch warf neue Fragen auf. 

115000 gelbe Behälter, die je 180 Liter fassen, sammelt die Firma Lesch im Jahr ein. Das Fett wiegt so viel wie 3200 Elefanten. Heiko Lesch lüftet das Geheimnis und öffnet einen der Rückgabebehälter für die grünen Dosen. Wie im Alltag Fett gesammelt wird, zeigt er zusammen mit Elisa (Bilder im Uhrzeigersinn). | Foto: Karch
115000 gelbe Behälter, die je 180 Liter fassen, sammelt die Firma Lesch im Jahr ein. Das Fett wiegt so viel wie 3200 Elefanten. Heiko Lesch lüftet das Geheimnis und öffnet einen der Rückgabebehälter für die grünen Dosen. Wie im Alltag Fett gesammelt wird, zeigt er zusammen mit Elisa (Bilder im Uhrzeigersinn). | Foto: Karch

Doch ganz falsch lagen die Kinder mit ihren Versuchen nicht, wie ihnen Heiko Lesch bei ihrem Besuch versichert. „Das, was ihr im Kleinen gemacht habt, machen wir im Großen. “ Weil in den großen Maschinen aber die meisten Vorgänge nicht beobachtet werden können, zeigt Lesch den Kindern mit Alltagsgegenständen, wie aus altem Fett der Grundstoff für wertvollen Biodiesel wird. Das gesammelte Altfett wird erwärmt und durch ein großes Sieb gegossen. Das hält zum Beispiel die Reste von Fleischküchle und Semmelbröseln vom Schnitzel zurück. In einer Zentrifuge – einer großen Salatschleuder oder Waschmaschinentrommel – werden die feineren Reststoffe entfernt. Wenn das Fett ganz sauber ist, wird es von Tanklastzügen geholt und zu Betrieben gebracht, die daraus den Biodiesel herstellen. Fast wie bestellt rollt so ein Lastzug auf den Hof und lässt den Tank mit Fett volllaufen – ganz genau beobachtet von den Vorschulkindern. 

Die wollen auch wissen, woher denn das alte Fett überhaupt kommt. „Das sammeln wir bei Gaststätten ein, zum Beispiel in der Krone und beim Gerberwirt in Thalmässing oder auch bei McDonalds und Burger King. “ Natürlich auch bei der Gastwirtschaft in Eckmannshofen. Denn da waren die Kinder vorher, um an der Kerwa Bratwürste zu essen. Das Fett, in denen die Würste gebraten wurden, wird danach in einen Sammelbehälter geschüttet, der 180 Liter fasst. „Was schätzt ihr, wie viele solcher Tonnen wir im Jahr einsammeln“, will Heiko Lesch wissen. Die Kinder rätseln: 20 Behälter oder doch eine Million? Es sind 115000 Boxen im Jahr, erklärt Lesch. Und er kann den Kindern auch anschaulich machen, was das gesammelte Fett wiegt. Im Hilpoltsteiner Kurier hat er nämlich gelesen, dass beim Schulbustraining das Gewicht eines Busses in der Einheit Elefanten angegeben wurde. Ein Bus wiegt so viel wie vier Elefanten, das im Jahr gesammelte Fett so viel wie 3200 Elefanten. „Das ist megaviel“, staunen die Kinder. 

Foto: Karch
Foto: Karch

Immer wieder fällt der Blick der Kinder auf die großen, grünen Sammelbehälter, deren Geheimnis sie schon seit Monaten lüften wollen. Heiko Lesch hat im wahrsten Sinn des Wortes den Schlüssel dazu. Er sperrt die Behälter auf, in denen die dreieckigen Dosen mit altem Fett zurückgegeben werden können. Sie werden in einer großen Wanne aufgefangen und für jeden gebrauchten Behälter kommt wieder eine frische Dose heraus. 

Die Kinder können auch eine Neuheit bestaunen, die erst vor wenigen Tagen aufgebaut wurde: die Spülmaschine für die gebrauchten Dosen. Die sind nach dem Spülen zwar wieder sauber, riechen aber nicht wirklich frisch, eher nach Plastik – was die Kinder monieren. „Wir haben gerade eben in einer Besprechung festgelegt, dass wir jede Dose mit Duftspray besprühen“, informiert Heiko Lesch und die Kinder nicken zufrieden. 

Dass das Motto dieser Sammelaktion „Jeder Tropfen zählt“ heißt, wissen sie. Sie erfahren aber auch, dass Heideck momentan vor Thalmässing liegt, was das Sammelergebnis pro Einwohner betrifft. Und die Gemeinde, die diesen Wettstreit gewinnt, bekommt eine Tischtennisplatte geschenkt. Also: Jeder Tropfen zählt. 

Bericht: Andrea Karch

DBU-Jahresbericht: „Altfette wiederverwerten: Jeder Tropfen zählt“

Auch der Jahresbericht der Deutsche Bundesstiftung Umwelt widmet uns eine ganze Seite im Artikel „Altfette wiederverwerten: Jeder Tropfen zählt“ (Seite 26). Danke für die Förderung unseres Projekts zur Haushaltssammlung von Altspeisefetten!

„In puncto Altfettsammlung und -recycling ist die Lesch GmbH & Co. KG aus Thalmässing in Mittelfranken alles andere als eine Unbekannte. Schon seit 1992 betreibt die Firma eine Recyclinganlage, in der Altspeisefette aus Gastronomie und Lebensmittelindustrie gereinigt werden, um von der Treibstoffindustrie für die Biodieselherstellung weiterverarbeitet werden zu können. Sein Know-how dehnt der Mittelständler im Zuge eines Pilotprojekts nun auch auf Privathaushalte aus. Unter dem Titel »Verwendung statt Verschwendung – Sammlung und Nutzung von gebrauchtem Speiseöl aus Privathaushalten« werden ausgewählte Stadtteile von Erlangen und Fürth sowie Teile des Landkreises Roth an der Aktion mitwirken. Hubert Zenk, Projektleiter des Thalmässinger Recyclingunternehmens, sieht nur Gewinner an diesem Vorhaben: Fette und Öle, die nicht gesammelt, sondern in den Ausguss geschüttet werden, verstopfen die Kanalisation und bereiten auch in den kommunalen Kläranlagen Probleme. Altfett ist zudem ein wertvoller Sekundärrohstoff für die Biodieselherstellung und verbessert dessen CO2-Bilanz. Letztlich soll das von der Firma entwickelte und im Projekt praktisch erprobte Konzept die Grundlage für eine bundesweite Verbreitung der Altfettsammlung schaffen. In Deutschland fallen nach Schätzungen jährlich rund 100 000 Tonnen Altspeiseöle und -fette in Privataushalten an, die es wiederzuverwerten gilt: Für das mittelfränkische Unternehmen in Kooperation mit dem Mittelstandsverband abfallbasierter Kraftstoffe (MVaK) ist das mutmaßlich die solide Basis für ein umweltentlastendes Geschäft. „

DBU-AZ: 34352 

Projektträger: Altfettentsorgung und -recycling Lesch GmbH & Co. KG, Thalmässing 

Projektzeitraum: November 2018 bis März 2020 

In einem Satz: Altspeisefette und -öle aus Privathaushalten werden eingesammelt, um für die Biodieselherstellung recycelt zu werden. 

Den Jahresbericht der Deutschen Bundesstiftung Umwelt können Sie hier auf der Seite der DBU herunterladen: https://www.dbu.de/doiLanding1562.html

Thalmässing und Heideck ringen um Spitzenplatz

„Das Sammelsystem funktioniert“: Altfett-Recyclingfirma Lesch zieht zufrieden Zwischenbilanz über Pilotprojekt

Quelle: Donaukurier vom 05.07.2019, Author: Volker Luff,
https://www.donaukurier.de/lokales/hilpoltstein/Thalmaessing-und-Heideck-ringen-um-Spitzenplatz

Thalmässing/Hilpoltstein (HK) Auf nicht ganz eineinhalb Jahre ist der Pilotversuch angelegt, den die Thalmässinger Recyclingfirma Lesch in den fünf Kommunen der ILE Jura-Rothsee sowie in Teilen von Fürth und Erlangen durchführt – jetzt ist Halbzeit für die Sammlung von Altfetten und -ölen in Privathaushalten unter dem Motto „Jeder Tropfen zählt“.

Der Projektleiter Hubert Zenk zieht nach den ersten Erfahrungen erfreut Zwischenbilanz. „Für uns steht bereits heute fest: Es besteht großes Sammlungspotenzial, wenn man umweltbewussten Haushalten in Deutschland ein modernes Sammelsystem anbietet. „

Insgesamt sind laut Zenk bereits mehr als neun Tonnen gebrauchte Speiseöle in den Pilotkommunen gesammelt worden. Mit dieser Menge könnte ein Auto vier Mal um die Erde fahren – mit um 90 Prozent geringeren CO2-Emissionen. Das bisherige Ergebnis lasse erwarten, dass die für den Pilotzeitraum gesteckten Zielmengen sehr wahrscheinlich übertroffen werden, so Zenk.

Der Blick aufs Detail verrät aber noch viel mehr. Zum Beispiel, dass die Menschen umso fleißiger sammeln, je ländlicher ihr Wohnort ist. Erlangen beispielsweise schneidet so schlecht ab, dass man dort laut der Firma Lesch nicht unbedingt sieben Sammelautomaten benötigen würde. Dennoch sind hier bislang immerhin rund 1,8 Tonnen zusammengekommen. Deutlich besser läuft es in Fürth mit einer Altfettmenge von vor-aussichtlich 400 Gramm pro Person und Jahr. Das Ziel waren ursprünglich lediglich 350 Gramm. In der Kleeblattstadt habe eine umfangreiche Plakataktion fürs Sammeln geworben, sagt Zenk. Zudem habe die Verteilung der grünen Behälter durch Mittelschüler große Aufmerksamkeit erzeugt.

Dass das leichte Erhalten der Behälter die Sammelmenge stark beeinflusst, lässt sich an Hilpoltstein beobachten: Hier mussten und müssen die Menschen ihre erste Dose in der Stadtverwaltung abholen, danach erhalten sie wie in allen anderen Orten Ersatz am Sammelautomaten – eine saubere, leere für eine volle. In den anderen vier ILE-Kommunen wurden die Behälter anfangs verteilt. Bisher seien in Hilpoltstein schon über 2600 Behälter von Bürgern abgeholt worden, so Zenk, wohl rund ein Drittel der Haushalte beteilige sich somit an der Sammelaktion. Es lasse sich deshalb eine zeitliche Verschiebung beobachten, „wir erwarten in der zweiten Jahreshälfte und den Folgejahren größere Sammelmengen als bisher“. Die gesammelte Menge pro Haushalt, der mitmacht, liege auf dem Niveau der anderen ILE-Kommunen.

Diese liegen allesamt jenseits der angestrebten 350 Gramm. pro Einwohner und Jahr. Sammel-Spitzenreiter sind bisher die Stadt Heideck und der Markt Thalmässing mit hochgerechneten Jahresmengen von mehr als einem halben Kilogramm pro Einwohner. Ginge es exakt so weiter wie bisher, würde sich nach einem ganzen Jahr Heideck die Krone aufsetzen – mit 580 Gramm, knapp vor Thalmässing (564 Gramm), danach folgten Greding (470 Gramm) und Allersberg (376 Gramm). Hilpoltstein läge zwar mit 162 Gramm abgeschlagen auf dem letzten Platz – noch weit hinter Fürth (429 Gramm) und Erlangen (304 Gramm) -, würde mit seiner anderen Verteilung der Behälter aber wichtige Hinweise für das Pilotprojekt liefern.

Dort, wo die kleinen, grünen Sammelbehälter verteilt worden sind, rechnet Hubert Zenk bei vorsichtiger Schätzung mit einem durchschnittlichen Ergebnis von 420 Gramm am Ende eines Jahres pro Bürger. Etwas optimistischer gerechnet, könnten es sogar 480 Gramm sein. Der Unterschied klingt marginal, gerade einmal 60 Gramm. Er gewinnt aber an Bedeutung, wenn man die bisherige Sammelmenge betrachtet – denn schon vor dem Feldversuch konnten die Bürger im Kreis Roth ihr Altfett an den Recyclinghöfen abgeben. Außerhalb der ILE-Gemeinden tun sie das – im Idealfall – noch heute. Die auf diese Weise gesammelte Menge hat laut Landratsamt im Jahr 2017 rund 30 Gramm pro Bürger betragen.

Bayernweit lag das Ergebnis an den Wertstoffhöfen laut Zenk im Jahr 2013 bei 60 Gramm. Mit ein paar Verbesserungen ist es nicht unwahrscheinlich, dass im Pilotgebiet das Zehnfache erreicht wird. Wie Zenk stolz verkündet: „Das Sammelsystem funktioniert.“

Aus gebrauchtem Bratfett oder dem Öl von eingelegten Oliven, auch aus verdorbener oder abgelaufener Butter oder Margarine kann Biokraftstoff hergestellt werden. Während gastronomische Betriebe und die Industrie bereits verpflichtet sind, diese Speisefette – der Fachbegriff lautet UCO (Used Cooking Oil) – zu sammeln und recyceln zu lassen, wird das aus Privathaushalten stammende Material in der Regel nicht verwertet. Das zu ändern, ist das Ziel der Recyclingfirma Lesch, die deshalb ein Pilotprojekt angestoßen hat. Ist es erfolgreich, soll das Sammeln mittel- und langfristig auf Bayern oder gar bundesweit ausgedehnt werden.

In das bayerische – vielmehr mittelfränkische – Pilotprojekt sind mehr als 60000 Bürger in etwa 27000 Haushalten integriert. An 20 Sammelautomaten können die rund 30000 ausgegebenen Sammelbehälter gefüllt abgegeben und gegen leere Behälter getauscht werden. Finanziell gefördert wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Projektpartner ist der Mittelstandsverband abfallbasierter Kraftstoffe (MVaK).

Am Ende muss sich das Ganze natürlich auch für den Anbieter rechnen, der Umweltschutzgedanke reicht nicht aus. Es sei denkbar, Sponsoren zu finden, heißt es bei der Firma Lesch, die sich nicht nur ums Recycling kümmert, sondern auch um die gesamte Logistik. Beispielsweise sorgt sie dafür, dass die Sammelcontainer geleert werden und saubere Behälter zur Verfügung stehen. Doch gibt es an den Automaten auch immer wieder Probleme, teilweise werden sie trotz Beschreibung falsch bedient oder verstopft. Das verursacht Kosten. Eine erste Erkenntnis des Pilotprojekts ist, dass eine Zeichen- und Bildsprache entwickelt werden soll. Erste Aussagen zur Wirtschaftlichkeit des Projekts sollen im Herbst 2019 vorliegen, um eine Entscheidungsgrundlage zur möglichen Ausweitung der Sammlung zu schaffen.

Altfettrecycling in Erlangen kommt gut an

Quelle: Rainer Wich, Erlanger Nachrichten vom 02.07.2019, https://www.nordbayern.de/region/erlangen/altfettrecycling-in-erlangen-kommt-gut-an-1.9059815

Sieben Sammel-Automaten sind im Stadtgebiet verteilt

Unter dem Motto „Jeder Tropfen zählt“ werden seit einem halben Jahr in Erlangen gebrauchte Speiseöle gesammelt, um diese anschließend zu Biodiesel zu verarbeiten. Zeit für eine erste Bilanz.

Das Projekt läuft noch bis März 2020. Zeit für eine erste Halbzeitbilanz. Und die fällt durchaus erfreulich aus. „Für uns steht bereits heute fest: Es besteht großes Sammlungspotenzial, wenn man umweltbewussten Haushalten in Deutschland ein modernes Sammelsystem anbietet“, so Hubert Zenk, Projektleiter der Firma Lesch Altfettrecycling GmbH & Co. aus Thalmässing.

„Jeder Tropfen zählt“ — mit diesem griffigen Slogan wirbt die Firma für ihre Idee. Es geht schlicht und einfach darum, gebrauchte Speiseöle aus Privathaushalten einzusammeln – das Fett aus der Fritteuse ebenso wie das alte Bratenfett aus der Pfanne oder das Öl aus der Sardinendose.

Neben Erlangen und Fürth sind die Kommunen Allersberg, Heideck, Hilpoltstein, Greding und Thalmässig mit von der Partie. Bisher wurden insgesamt schon über 9 000 Kilogramm gebrauchter Speiseöle in jenen Pilotgemeinden gesammelt. Mit dieser Menge könnte ein Pkw locker viermal um die Erde kurven mit 90 Prozent geringeren CO2-Emissionen.

Sieben Sammel-Automaten wurden im November 2018 in Erlangen aufgestellt. Dort kann man die speziellen Sammelbehälter abgeben und einen leeren gleich wieder mitnehmen. Am häufigsten frequentiert wurde der Automat an der Theodor-Heuss-Anlage. Dort kamen bisher insgesamt 470 Kilogramm zusammen (Fürth, Soldnerstraße: 1234 Kilogramm). Lediglich 160 Kilogramm kamen beim Schlusslicht in der Schenkstraße zusammen.

Apropos „Schlusslicht“: Obschon von der Vorstellung ausgegangen werden konnte, dass in der Hugenottenstadt ein wohl etwas höher entwickeltes Umweltbewusstsein greift, liegen die Sammelmengen doch deutlich unter denen der anderen Kommunen. Grund genug für die Firma Lesch darüber nachzudenken, woran es gelegen haben könnte. Vielleicht fallen dieserorts schlicht geringere Mengen von gebrauchten Speiseölen und Fetten in den Haushalten an? Oder Heimbewohner in den Pilotbezirken haben keine Behälter erhalten. Oder es haperte gar an den etwas schwierigeren Kommunikationswegen im Vergleich zu den eher ländlichen Gegenden. Wie auch immer. In Erlangen waren die gelben Sammelflaschen durchschnittlich mit 0,75 Kilo gefüllt. Anderswo erreichten die Füllstände im Schnitt über 0,8 Kilogramm.

„Fettberge“ im Untergrund

Generell ist zu sagen: Die Qualität der abgegebenen Öle und Fette ist „außerordentlich gut“, teilte Hubert Zenk mit. Auch die Akzeptanz der Automaten in der Bevölkerung sei durchaus hoch. Dennoch gibt es einige Wermutstropfen. Denn die Automaten wurden teils falsch bedient und somit verstopft – trotz Beschreibung. Jetzt wird die Firma eine Zeichen- und Bildsprache kreieren, um die nötigen Informationen künftig auch „sprachenunabhängig“ zu vermitteln.

Aber das wird nicht alles sein. Für die restliche Laufzeit des Pilotprojekts hat sich die Firma Lesch noch einige Arbeitsschwerpunkte gesetzt – unter anderem aus dem eingeführten Sammelsystem zu lernen, in der Bevölkerung und bei politisch Verantwortlichen noch ein bisschen mehr an Bewusstsein zu schaffen für die Problematik falsch entsorgter Speiseöle. Denn gebrauchte Speiseöle werden bekanntlich von privaten Haushalten meist per Abwasch über die Kanalisation entsorgt und führen dort zu Verschmutzungen und Blockaden. Zuweilen bilden sich im Untergrund auch richtige „Fettberge“, die nur mit reichlich Aufwand und Kosten entfernt werden können. Überdies wird die Firma noch weitere Kontakte aufbauen zu möglichen Projektpartnern – nicht zuletzt aus der Wirtschaft.

„Wir können auf Basis der bisherigen Erfahrungen und Sammelergebnisse jetzt schon resümieren, dass ein großes Sammlungspotenzial besteht, wenn wir es schaffen, die Bevölkerung für die Sammlung zu begeistern“, so Hubert Zenk.

Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Ziel ist es, ein Sammelsystem zu entwickeln, das deutschlandweit umgesetzt werden kann. 

Titelbild: Der erste Altfett-Automat ging an der Theodor-Heuss-Anlage in Betrieb.© Klaus-Dieter Schreiter

„Jeder Tropfen zählt“ in der BR Frankenschau

Jeder Tropfen zählt: Speiseöl-Recycling (Thalmässing, Hilpoltstein/ MFR) Fett oder Öl, das beim Braten, Backen oder Frittieren übrig bleibt, kann wertvoll sein. Aber nur, wenn es nicht im Abfluss landet – dort ist es verloren. Fette sind nicht wasserlöslich, sie lagern sich ab. Das Altfett ist voller Energie, die man nutzen kann. Fürs Autofahren, als Biokraftstoff – eine gute Idee und ein Pilotprojekt in Franken. Unter dem Motto: „Jeder Tropfen zählt“ werden alte Fette eingesammelt und in Thalmässing aufbereitet. Die gereinigten Öle gehen dann weiter zur Verarbeitung in die Biodiesel-Industrie.

Der 6-minütige Beitrag zeigt sowohl den technischen Ablauf von der Sammlung, dem Austausch des gefüllten Sammelbehälters am Automaten gegen einen sauberen Behälter, bis zur Aufbereitung des gebrauchten Altspeisefetts in der Firma Altfettrecycling Lesch. Auch Benutzer des Systems kommen zu Wort.

Zum Beitrag in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks:
BR Frankenschau vom 23.06.2019, ab 16:30 Minuten

Ausschnitt aus der Sendung:

Ausschnitt aus BR Frankenschau vom 23.06.2019, Quelle: https://www.br.de/mediathek/video/biedermeierfest-speiseoel-recycling-traumgarten-tiefengruen-biedermeierfest-speiseoel-recycling-traumgarten-tiefengruen-av:5cd94439cf372a001a2cb293

Frittierfett treibt Motoren an

Altfettrecycler sammelt verbrauchte Speisefette und -öle aus Privathaushalten 

Auch der Masterstudiengang Regionalmanagement der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf beschäftigt sich in seinem neuesten Newsletter mit unserem Altfett-Sammelprojekt „Jeder Tropfen zählt“:

Quelle: Sandra Foistner, management regional 01/2019 –  Newsletter des Masterstudiengangs Regionalmanagement, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf 

Frittierte Pommes, gebratene Schnitzel und Schmalzgebäck schmecken vorzüglich. Allerdings ist am Ende das verbrauchte Speisefett zu entsorgen. Auf das Sammeln und Aufbereiten dieses Rohstoffes hat sich die Altfettrecycling und -entsorgung Lesch GmbH & Co. KG im mittelfränkischen Thalmässing spezialisiert: seit knapp 30 Jahren recycelt der mittelständische Betrieb Altspeisefette und -öle aus der Gastronomie sowie aus Bäckereien und Metzgereien.

Knapp 1.000 Tonnen monatlich werden mechanisch gereinigt und zu 95% der Treibstoffindustrie zugeführt. Auch in Privathaushalten fällt Altspeisefett an. Die Firma Lesch hat nun das in Deutschland einmalige Pilotprojekt „Jeder Tropfen zählt“ initiiert und möchte diesen in der Bevölkerung anfallenden Rohstoff erfassen. Wir sprachen mit Projektleiter Hubert Zenk: 

Herr Zenk, die Firma Lesch recycelt Altspeisefette aus der Ernährungswirtschaft. Wie funktioniert dieser Recyclingprozess, der völlig ohne Chemie auskommt? 

Hubert Zenk: Das Altfett, das wir aus den Gewerbebetrieben einholen, durchläuft eine Sicht- und Geruchskontrolle, um Verunreinigungen etwa durch Motorenöl frühzeitig zu erkennen. Ein Siebsystem filtert nach und nach Schmutzpartikel wie etwa Essensreste oder Panade heraus. In einem Zentrifugalsystem werden Wasser, Schmutzstoffe und Öl getrennt. Dieser Recyclingprozess läuft völlig mechanisch und ohne Chemie ab. Waschmittel brauchen wir lediglich zum Reinigen der Sammeltonnen. 

Derzeit recyceln Sie Altspeisefett von rund 20.000 Gewerbebetrieben. Nun wollen Sie auch Kleinstmengen an Fett aus den Privathaushalten einsammeln. Welche Interessen stecken dahinter? 

Hubert Zenk: In Deutschland fallen pro Person und Jahr etwa 1,3 Kilogramm Altfett an. Diese insgesamt rund 100.000 Tonnen gehen der Kreislaufwirtschaft als wertvoller Rohstoff verloren. Wir wollen herausfinden, ob eine flächendeckende Sammlung von Kleinstmengen aus den Haushalten organisatorisch möglich ist und wirtschaftlich betrieben werden kann. 

Wo landet denn bisher das Speisefett aus den Privathaushalten? 

Hubert Zenk: Speisefette landen oft im Müll. Der größte Teil wird allerdings über den Abfluss entsorgt und verstopft langfristig die Kanalisation. Hier müssen die Kommunen hohe Kosten für die Reinigung aufwenden. In EU-Ländern liegen diese Kosten zwischen 0,46 und 0,70 Euro pro Kilogramm verbrauchtem Fett. 

Wie wollen Sie die Bürger davon überzeugen, das Altfett zu sammeln und abzuliefern? 

Hubert Zenk: Unser Ziel ist es, die Bevölkerung dafür zu sensibilisieren, Altfett als wertvollen Rohstoff zu erkennen: Jeder Tropfen, der recycelt wird, muss über den Anbau etwa von Raps oder Sonnenblumen nicht neu produziert werden. Dadurch werden unter anderem fossile Rohstoffe wie etwa Erdöl geschont, der Kohlendioxidausstoß reduziert und ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Des weiteren hat die Bevölkerung über kommunale Abgaben die Kosten für die Reinigung der Kanalisation zu tragen – ein Grund mehr, das Fett zu recyceln. 

Wer kann derzeit an diesem Pilotprojekt teilnehmen? 

Hubert Zenk: Teilnehmer sind Haushalte aus Stadtteilen von Erlangen und Fürth, Allersberg, Greding, Heideck, Hilpoltstein und Thalmässing gewählt. Aus diesem Stadt-Land-Querschnitt wollen wir unter anderem die Beteiligung an diesem Sammelprojekt erfassen und daraus die Wirtschaftlichkeit berechnen. 

Wie aufwändig ist denn der Sammelprozess für die Haushalte? 

Hubert Zenk: Im Zuge des Pilotrojektes bieten wir ein ausgeklügeltes System an: wir haben allen im Projektgebiet liegenden Haushalten jeweils einen 1,2 Liter fassenden Sammelbehälter mit großzügiger Öffnung und Schraubverschluss zur Verfügung gestellt, der platzsparend aufbewahrt werden kann. Der Sammelprozess selbst ist nicht aufwändig: die Flasche aufschrauben, das Altfett einfüllen und die Flasche wieder verschrauben. An zentral aufgestellten Sammelcontainern kann der volle Behälter eingeworfen und ein leerer mitgenommen werden. Das wars. 

Das klingt wirklich einfach. Wie wird denn das Recyclingprojekt in der Bevölkerung angenommen? 

Hubert Zenk: Wir erhalten durchweg positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Angestoßen durch die Berichterstattung in den Medien nimmt bei den Bürgern das Bewusstsein für den Klima- und Ressourcenschutz zu. Das ist für viele ein wichtiger Aspekt, wertvolle Rohstoffe zu sammeln und durch eigenes Mitwirken einen aktiven Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten. 

Welche Anpassungen zur Organisation und Durchführung des Pilotprojektes werden Sie im Betrieb dafür vornehmen? 

Hubert Zenk: In den nächsten Monaten werden wir unsere Recycling- und Reinigungsanlage anpassen, so dass die Kleinstbehälter effizient geleert und gereinigt werden können. Für Produktion und Verwaltung planen wir, weitere Mitarbeiter einzustellen. Das steigert auch die Attraktivität unserer Firma als regionalen Arbeitgeber. 

Wie finanziert sich das bis März 2020 laufende Pilotprojekt? 

Hubert Zenk: Das Pilotprojekt wird zu 50% von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Die anderen 50% der Kosten investiert die Firma Lesch, die einen Teil davon durch den Verkauf des recycelten Öls deckt. Ob die Sammlung von Kleinstmengen an Fett wirtschaftlich betrieben werden kann, das wollen wir während der 20-monatigen Projektphase herausfinden. 

Autor:
Sandra Foistner 

Dipl. Ing. agr. (TU) 
Studierende im Masterstudiengang Regionalmanagement 

Schüler der Thalmässinger Grund- und Mittelschule zu Besuch

Umwelt-Aktionstag in Thalmässing – Wenn Altes wieder neu wird

THALMÄSSING – „Fridays for future“, unter diesem Slogan protestieren derzeit weltweit Jugendliche für mehr Klimaschutz. „Monday for nature“, so könnte man den Aktionstag Umwelt und Natur der Thalmässinger Grund- und Mittelschule überschreiben.

Quelle: Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung / Nordbayern.de vom 15.04.2019

An diesem Tag ging es für die 320 Schüler darum, wie man konkret vor Ort die Umwelt und Natur schonen und erhalten kann. Wie wichtig dieses Thema ist, zeigte sich auch daran, dass sich Bürgermeister Georg Küttinger viel Zeit nahm, um die Aktionen zu verfolgen.

Der Tag begann mit einem gemeinsamen Einstieg in das Thema. Dann besuchten die Schüler einen von ihnen gewählten Workshop. 16 verschiedene wurden angeboten, die Lehrer der Grund- und Mittelschule organisierten und anleiteten. Und in allen Gruppen arbeitete man jahrgangsgemischt, von der ersten bis zur neunten Klasse rücksichtsvoll und aufeinander eingehend zusammen. Zum Thema „Weltmeer – eine riesige Müllhalde“ wurde eine Bildergeschichte erstellt.

Unter dem Motto „Rettet die Bienen“ erkundeten die Mädchen und Buben die Bedeutung und die Arbeitsweise der Bienen. Aus der Schulküche duftete es beeindruckend. Hier wurde Naturkosmetik in Form von Lippenstiften und Cremes hergestellt. Im Workshop „Eine Welt aus Plastik“ konnten die Schüler in Versuchen selbst erforschen und mit Entsetzen feststellen, wie viel Mikroplastik in handelsüblichen Duschgels enthalten ist.

Dass man aus Abfall auch noch was Schönes herstellen kann, das wurde unter dem Titel „Aus Alt mach Neu“ gezeigt: Upcycling von Tetra- Packs. Was eine grüne, umweltfreundliche Büchertasche ausmacht, das wurde im Workshop „Die grüne Büchertasche“ gezeigt. Umweltdetektive wurden im gleichnamigen Workshop ausgebildet. Und die Frage „Wohin mit unserem Müll?“ führte zur Frage, wie man die Mülltrennung im Schulhaus besser organisieren kann. Im Klassenzimmer daneben wurde Papier hergestellt und die Schüler konnten sehen, wie aus Altpapier neues Papier entsteht.

Vier Workshops fanden zudem außerhalb der Schule statt. Eine große Gruppe machte sich auf den Weg, um Müll in Thalmässing zu sammeln. Die Schüler waren entsetzt über die große Menge, die eingesammelt wurde.

Schüler der Grund- und Hauptschule Thalmässing zu Besuch bei unserem Projekt „Jeder Tropfen zählt“
Schüler der Grund- und Hauptschule Thalmässing zu Besuch bei unserem Projekt „Jeder Tropfen zählt“

Kläranlage besichtigt

Die Kläranlage Thalmässing war das Ziel einer anderen Schülergruppe. Dort konnte man erfahren und sehen, welche Aufgaben die Anlage hat, wie sie funktioniert und das verschmutze Abwasser reinigt

Dass „Jeder Tropfen zählt“, gemeint ist hier das Altfett, das im Privathaushalt anfällt und von der Firma Lesch gesammelt und aufbereitet wird, davon konnte sich eine Schülergruppe überzeugen. Nun wissen sie was in die Altfettdose gehört, wie und wo man die Dose abgeben kann, wie man eine neue erhält und wie das Altfett aufbereitet wird.

Ein ganzer Bus voller Schüler machte sich auf den Weg in die Umladestation und den Recyclinghof nach Pyras. Unter fachkundiger Führung durch eine Mitarbeiterin des Landratsamtes Roth erhielten die Schüler einen Einblick in den anfallenden Abfall und in dessen Sortierung. Die ist wichtig, damit wertvolle Rohstoffe aus dem Abfall wiedergewonnen werden können. Wichtig ist deshalb, dass alle den Abfall richtig trennen.

Aus Pyras zurück, machte sich die Gruppe sofort daran, in der Aula eine gewaltige Plastikinstallation aufzubauen. Plastikmüll in jeder Form hängt in der Aula in Thalmässing von der Decke und rahmt die erschütternden Bilder von den Plastikinseln in den Weltmeeren ein. 

Diesel aus Altfett: Recycling-Pilotprojekt in Mittelfranken – Beitrag in BR mehr/wert vom 11.04.2019

Fett oder Öl, das beim Backen, Braten oder Frittieren übrig bleibt, kann wertvoll sein. Das Altfett ist voller Energie, die man nutzen kann: fürs Autofahren, als Biokraftstoff. Eine gute Idee – und ein bislang einzigartiges Pilotprojekt.

Der Bayerische Rundfunk berichtet in seiner Sendung mehr/wert vom 11-04.2019 über unser Pilotprojekt:

https://www.br.de/mediathek/video/mehrwert-diesel-aus-altfett-recycling-pilotprojekt-in-mittelfranken-av:5caf72bc62289a00134722f3

Neue Altfettsammlung in Fürth läuft wie geschmiert

Grasgrüne Sammelboxen – hier an der Soldnerstraße – stehen zur Aufnahme der in 4500 ausgewählten Privathaushalten auf der Hardhöhe gefüllten Kunststoffbehälter bereit. Bei jedem Einwurf wird ein neuer leerer Behälter ausgegeben.
Foto: Foto: Hans-Joachim Winckler

Das Pilotprojekt ist gut gestartet — Recyclingfirma lobt Wettbewerb aus 

Quelle: Nordbayern.de: http://www.nordbayern.de/region/fuerth/neue-altfettsammlung-in-furth-lauft-wie-geschmiert-1.8430201

FÜRTH – Neuland hat Fürth Ende November mit dem versuchsweisen Einstieg in die Altfettsammlung aus Privathaushalten betreten. Das Pilotprojekt auf der Hardhöhe stößt auf gute Resonanz, wie jetzt die ersten Erfahrungen zeigen.

Noch immer landet das Öl von Fischkonserven und Antipasti in heimischen Küchen ebenso wie die Fettreste aus der Bratpfanne im Abwasch. Später sorgt die klebrige Masse dann in Kanälen und Kläranlagen oft für Verstopfungen, die nur mit erheblichem Aufwand wieder beseitigt werden können.

Eine teure Verschwendung, kann man aus den Speiseresten doch problemlos Biodiesel gewinnen. In der Gastronomie hat sich die Fettverwertung längst durchgesetzt. Jetzt treibt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt das private Recycling mit der Förderung des Modellprojekts voran. Neben Fürth sind daran noch Erlangen, Greding, Allersberg, Thalmässing, Hilpoltstein und Heideck im Landkreis Roth beteiligt.

Das Recyclingunternehmen Lesch aus Thalmässing hat den bis März 2020 laufenden Großversuch auf die Beine gestellt. In den beteiligten Kommunen wurden raffinierte Sammelcontainer aufgestellt, die nicht nur beim Einwurf eines gefüllten Altfettbehältern einen neuen leeren Behälter ausspucken, sondern auch bei der Firma Lesch Alarm schlagen, wenn etwas nicht richtig funktioniert oder das Depot bald gefüllt ist. 

Beim Verteilen der 1,2 Liter fassenden Sammelflaschen aus Kunststoff nebst Informationen an 4500 Haushalte auf der Hardhöhe haben Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Soldnerstraße im Rahmen eines Umweltprojekts mit angepackt. Bislang hat Versuchsorganisator Hubert Zenk von der Firma Lesch fast nur Zustimmung erfahren. Wie berichtet, zeigt auch der Fürther Landkreis Interesse an einer Teilnahme. „Leider sieht das Pilotprojekt nur die Teilnahme eines Landkreises vor“, sagt Zenk.

Ein Kicker als Prämie 

Die erste Ladung gefüllter Sammelbehälter hat er bereits aus einem Fürther Container zur Biodiesel-Aufbereitung durch einen Fachbetrieb geholt. Noch mehr Recycling-Leidenschaft entwickeln nach Zenks Worten allerdings die Versuchsteilnehmer am Firmensitz in Thalmässing. Um die Lust am Altfettsammeln weiter zu befeuern, hat das Unternehmen nun einen Sammelwettbewerb im Landkreis Roth ausgelobt. Die Kommune, die bis 15. Januar die größte Altfettmenge zusammenbringt, gewinnt ein wetterfestes Tischfußballspiel zum Aufstellen in einer öffentlichen Einrichtung.

Mitte Januar soll im gesamten Sammlungsgebiet dann auch erstmals Zwischenbilanz gezogen werden. Die Daten werden im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf ausgewertet. Seine Bewährungsprobe hat auch das funkgesteuerte Alarmsystem bereits bestanden. Zenk: „Es war eine Fehlermeldung. Ich konnte das Problem vor Ort schnell lösen“.

Vandalismus an den Automaten sei bislang Fehlanzeige. Vier Sammelcontainer sind in Fürth aufgestellt worden. Außer in der Soldnerstraße bei der U-Bahn-Endhaltestelle am Scherbsgrabenbad, beim Achalas-Wäldchen und in der Philipp-Reis-Straße. Nur ganz vereinzelt sei man beim Verteilen der Sammelflaschen auf Ablehnung gestoßen. Im gesamten Versuchsgebiet sind über 60 000 Menschen an dem Modellversuch beteiligt.

Sauber muss das gesammelte Öl und Fett übrigens nicht sein. Verunreinigungen werden beim Recycling herausgefiltert. Verwendet wird der Biodiesel beispielsweise in der Landwirtschaft. Auf mindestens 100 000 Tonnen im Jahr wird die mögliche Sammelmenge in Deutschland geschätzt. Das Pilotprojekt soll hier bahnbrechend wirken.