Fürther Nachrichten: Der Antriebsstoff aus Bratfett

Die Sammelautomaten für Altspeiseöl haben sich bewährt und werden nun auf das gesamte Fürther Stadtgebiet ausgeweitet.

FÜRTH – Auf der Hardhöhe stehen schon seit 2018 drei Sammelautomaten für Altfett und Altspeiseöl. Nun wird das Pilotprojekt auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Gefördert durch einen sechsstelligen Zuschuss des Bundesumweltministeriums wird über eine öffentliche Ausschreibung ein Entsorger gesucht. Läuft alles nach Plan, erhalten alle Fürther Haushalte im kommenden Frühjahr ein wiederverwendbares Sammelgefäß.

VON ARMIN LEBERZAMMER, Fürther Nachrichten vom 21.09.2021,
Bild: Der Sammelbehälter in der Soldnerstraße steht bereits seit 2018. Ab dem kommenden Jahr sollen alle Fürther Haushalte die Möglichkeit bekommen, ihr altes Fett auf diesem Weg zu entsorgen. (Foto: Hans-Joachim Winckler)

„Dadurch wird gebrauchtes Haushaltsfett einer hochwertigen und sinnvollen Verwertung zugeführt“, begründet der Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold (SPD) die Unterstützung über eine Förderprogramm des Umweltministeriums. Er sei sehr froh, dass nun ein erfolgreiches Projekt in einem größeren Maßstab fortgesetzt werden könne.

Mit exakt 770854 Euro war der symbolische Scheck ausgeschrieben, den Pronold gestern an die Oberbürgermeister von Fürth und Erlangen, Thomas Jung und Florian Janik, übergab. Beide Städte hatten bereits 2018 das „Verbundprojekt Altspeiseölsammlung zur Biokraftstofferzeugung“ gestartet.

„Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Janik: ,,Die Bürger nehmen gerne daran teil.“ Er schätze diese Kooperation, weil sie in der Öffentlichkeit auch das Bewusstsein für Entsorgungsthemen schärfe.

Für Fürths SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Träger hat dieses spezielle Recycling einen weiteren positiven Nebeneffekt: ,,Die Kommunen sparen Geld, weil die Abwasserreinigung weniger aufwändig wird.“ Schließlich müsse unsachgemäß entsorgtes  Fett sonst unter großer Anstrengung aus dem Abwasser gefiltert werden.

Der auf der Hardhöhe gesammelte Wertstoff wird von der „Jeder Tropfen zählt GmbH“ aus Thalmässing im Landkreis Roth entsorgt. Nach Angaben des Unternehmens wird das Altfett und das Altspeiseöl rein mechanisch in seine Bestandteil Fett, Wasser und Feststoffe getrennt.

Einwerfen kann man in den speziellen Sammelflaschen etwa das Öl eingelegter Lebensmittel oder das Bratfett aus der Pfanne.

Der größte Teil des gereinigten Altfetts wird in der Treibstoffindustrie weiterverarbeitet und für die Biodieselherstellung verwendet. Ein Teil findet Verwendung in der Kosmetikbranche und in der Herstellung von Reinigungsmitteln.

In den drei Sammelstellen auf der Hardhöhe wurden laut Rathaus zwischen Oktober 2018 und März 2020 600 Gramm Altfett pro Bewohner gesammelt.

Alleine für Fürth errechne sich daraus eine Treibhausgasminderung von 248 Tonnen jährlich. Im kommenden Frühjahr, so Jung, dürften dann die übrigen der rund 70 ooo Haushalte in der Kleeblattstadt die speziellen Mehrwegsammelflaschen erhalten – samt genauerer Informationen, darunter beispielsweise auch über die neuen Standorte der Sammelautomaten.

Stadt Fürth: Altes Speiseöl wird zu wertvollem Bio-Diesel

Die Städte Fürth und Erlangen machen beim „Verbundprojekt Altspeiseölsammlung zur Biokraftstofferzeugung“ gemeinsame Sache für Umwelt- und Klimaschutz. Das vorbildliche Modellprojekt wird vom Bundesumweltministerium mit knapp 771000 Euro gefördert – rund 428000 Euro gehen dabei in die Kleeblattstadt.

Quelle: https://www.fuerth.de/Home/stadtentwicklung/Abfallwirtschaft/altes-speiseoel-wird-zu-wertvollem-bio-diesel.aspx

Fast tagtäglich stellt sich in Privathaushalten nach dem Kochen das Problem: Wohin mit dem alten Fett öder Speiseöl. Deshalb startete die Stadt Fürth im Jahr 2018 unter dem Motto „Jeder Tropfen zählt“ mit dem haushaltsnahen Sammeln von Altspeiseöl – und fetten ein umwelt- und klimaschützendes Pilotprojekt mit bundesweitem Vorbildcharakter. Die in speziellen Containern gesammelten Energieträger werden nach dem Grundsatz „Recycling vor Beseitigung“ in einem besonderen Verfahren in Biodiesel verwandelt.

Das zunächst auf den Stadtteil Hardhöhe beschränkte Projekt soll nunmehr mit 16 neuen Sammelcontainern auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden.
Ziel der Sammlung ist es, innerhalb von fünf Jahren nach dem Start jährlich 0,7 Kilogramm Speisefett/-öl pro Bürgerin und Bürger zu sammeln. Im Fürther Westen wurde im Zeitraum Oktober 2018 bis März 2020 bereits ein Wert von 0,6 Kg pro Kopf erreicht. Insgesamt soll damit eine Treibhausgasminderung von rund 463 Tonnen pro Jahr erreicht werden, dabei entfallen auf Fürth zirka 248 Tonnen pro Jahr. Zudem werden auch die Abwassersysteme geschont und deren Reinigungskosten drastisch reduziert.

Die Sammelautomaten können ausschließlich mit eigens dafür konfigurierten Mehrweg-Sammelflaschen befüllt werden, die mit Start des Projektes kostenfrei an alle Haushalte verteilt werden. Noch stehen aber die üblichen Ausschreibungen und Planungen für das Vorhaben an, OB Thomas Jung rechnet aber mit einem Start im Frühjahr 2022.

Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags

Laufzeit: 1. September 2021 bis 31. August 2023

Partner:
Verbundkoordinator: Stadt Fürth, Amt für Abfallwirtschaft, Königstraße 88, 90744 Fürth
Verbundpartner: Stadt Erlangen, Referat I , Rathausplatz 1, 91052 Erlangen

Förderkennzeichen: 03KSM0077A

Sammelleidenschaft bringt Kickertisch für Schüler ein

Marktgemeinde Thalmässing gewinnt beim ausgelobten Wettbewerb von „Jeder Tropfen zählt“ – System wird ab Herbst auf Landkreis ausgeweitet.

Von Volker Luff, Hilpoltsteiner Kurier/Donaukurier vom 08.09.2021

Thalmässing/Eysölden – In der Fußball-Bundesliga mag der Heimvorteil in Corona-Zeiten zu vernachlässigen sein. Wenn es umTischfußball geht, sieht die Sache offensichtlich anders aus: Die Verbraucher in der Marktgemeinde Thalmässing haben Ihren Heimvorteil offenbar genutzt – weshalb die Grundschule in Eysölden jetzt rechtzeitig vor dem neuen Schuljahr einen neuen Kicker ihr Eigen nennen darf.

Der ist der Preis dafür, dass die Kommune am meisten Spesefette und -Öle gesammelt hat, seit die Recyclingfirma Lesch diese seit Dezember 2018 sammelt. Mit Beginn des Pilotprojekts hatte das Unternehmen seinerzeit einen Wettbewerb ausgelobt zwischen den fünf beteiligten Kommunen der ILE Jura-Rothsee – neben Thalmässing sind das die Städte Heideck, Hilpoltstein, Greding sowie die Gemeinde Allersberg.

Der Sieg der Thalmässinger sei „relativ deutlich ausgefallen“, sagte Projektleiter Hubert Zenk. Weil aber auch die anderen Beteiligten nicht faul waren, lägen die Initiatoren bei der Sammelmenge „insgesamt auf der Linie, die wir uns vorgestellt hatten“. Mit 1,089 Kilogramm (kg) pro Kopf in den jähren 2019 und 2020 hat Thalmässing als einzige Kommune die Ein-Kilogramm-Marke genommen – und damit Greding (0,804 kg), Heideck (0,794 kg), Allersberg (0,701 kg) und Hilpoltstein (0,545 kg) abgehängt. Heuer steht Thalmässing mit bis 0,633 kg übrigens wieder am besten da.

Im Landkreis Roth habe man vor allem im Kreistag „sehr intensiv darüber geredet“, sagte Landrat Herbert Eckstein (SPD). „Jetzt stehen die Leute dahinter.“ Auch deshalb wird die Fettsammlung noch heuer auf den gesamten Kreis ausgedehnt.

Bürgermeister Georg Küttinger (TL) lobte die Firma Lesch, die mit dem Projekt ein finanzielles Risiko eingegangen sei. Es geben vielleicht größere Unternehmen am Markt, doch Heiko Lesch und sein Mitarbeiter Hubert Zenk hätten die Vorreiterrolle übernommen. Er gehe davon aus, dass die gemeindlichen Kläranlagen und die Leitungen entlastet werden, weil das Fett nicht mehr in den Ausguss geschüttet wird.

„Man will etwas Gutes für die Umwelt tun“, sagte Firmenchef Heiko Lesch. Das gelte nicht nur für ihn und das Recyclingunternehmen. Jeder Bürger habe die Möglichkeit sein Scherflein beitzutragen, denn mit jedem 1,2 Liter großen Sammelbehälter lasse sich Biosprit für 20 Kilometer erzeugen – „mit über 90-prozentiger CO2-Einsparung“.

Bettina Scharf, neue Rektorin der Grund- und Mittelschule Thalmässing, durfte als eine ihrer ersten Amtshandlungen den Kicker entgegennehmen. Als Eckersmühlenerin ist „Jeder Tropfen zählt“ bisher an ihr vorbeigegangen. Aber: „Das könnte in ganz Deutschland eine super Sache werden“, blickt Küttinger uziversichltich in die Zukunft. Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg. Aber immerhin: „Nächstes Jahr sind schon 500 000 Bürger dabei“, sagt Zenk. HK

Altfett-Sammlung in Privathaushalten weitet sich auf ganzen Landkreis aus

Quelle: Volker Luff, Hilpoltsteiner Kurier vom 27.07.2021: https://www.donaukurier.de/lokales/hilpoltstein/Altfett-Sammlung-in-Privathaushalten-weitet-sich-auf-ganzen-Landkreis-aus;art596,4798398

Es ist abzusehen gewesen – und doch hat es relativ lange gedauert, bis im Landkreis Roth nun Nägel mit Köpfen gemacht worden sind: Die Sammlung von gebrauchten Altspeisefetten und -ölen aus Privathaushalten, die im Süden des Landkreises schon seit Ende 2018 üblich ist, wird auf den gesamten Kreis ausgedehnt.

Im Herbst soll dafür der Startschuss gegeben werden. Bislang ist „Jeder Tropfen zählt“ hier nur in den fünf Kommunen der ILE Jura-Rothsee bekannt, also in Allersberg, Greding, Heideck, Hilpoltstein und Thalmässing. 

Außerdem natürlich in Fürth und Erlangen: Teile der beiden Städte waren ebenfalls beim Pilotprojekt vor knapp drei Jahren dabei, dort war längst entschieden worden, die dezentrale Sammlung von Altspeisefetten und -ölen aus Privathaushalten in den markanten grünen Sammelautomaten, auf das jeweilige gesamte Stadtgebiet auszudehnen. In Erlangen ist Baiersdorf längst dabei, Bubenreuth folgt derzeit. Mit Berching und Freystadt sind – ganz frisch dabei (siehe Seite 24) – diese Automaten auch im Landkreis Neumarkt zu finden. 

Erregte Diskussionenum den Preis des Sammelns

In Roth aber hatte es im Kreisausschuss für Klimaschutz, Umwelt, Wirtschaft und Regionalentwicklung vor einem Jahr auch kritische Stimmen gegeben: Reinhard Schmidpeter von der AfD beispielsweise hatte davon gesprochen, dass man die Mehrkosten, die in die Gebühren für die Abfallbeseitigung integriert werden, den Bürgern „nicht zumuten“ könne. 

Genaue Zahlen nennt Hubert Zenk, der Geschäftsführer der „Jeder-Tropfen-zählt“-GmbH, nicht. Initiiert worden war das Projekt seinerzeit von der Thalmässinger Altfett-Recyclingfirma Lesch, der damalige Projektleiter Zenk ist mittlerweile Geschäftsführer der eigens gegründeten Firma. Er spricht von jährlichen Kosten von etwa einem Euro brutto pro Bürger. Der Landkreis Roth mit seiner Vorreiterfunktion bezahle diesen Preis aber nicht ganz. Anders als Fürth und Erlangen, die für die Ausweitung Fördergeld beim Bundesumweltministerium beantragt haben – „die ist aber ganz schön tricky“ – verzichtet man in Roth darauf. Auch deshalb könnte die langwierige Ausgestaltung des Vertrags in der Heimat Beispielcharakter für andere Kreise und Kommunen haben, hofft Zenk. Auch weil Roth, der sich zwar mit der Entscheidung Zeit gelassen hat, jetzt aber doch der erste Landkreis sei, der das Sammelsystem „komplett auf die Fläche bringt“ und somit eine Vorreiterfunktion einnimmt, „haben wir alles herausgekitzelt, was irgendwie ging“. 

Schon als das Pilotprojekt im Winter 2018 gestartet ist, war das erklärte Ziel, über kurz oder lang das ganze Land zu erobern. Alte Speisefette und -öle zum Container zu bringen, sollte so selbstverständlich werden wie die Entsorgung von Altglas. „Jeder Tropfen zählt“ hat das Zeug dazu, eine solch bahnbrechende Erfolgsgeschichte zu werden, wie nicht nur die finanzielle Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zeigt. Das Unternehmen ist auf dem besten Weg: Denn mit Hausen und Heroldsbach im Landkreis Forchheim stehen laut Zenk schon die nächsten Kommunen in den Startlöchern, im Herbst solle ein Pilotprojekt in Baden-Württemberg – erstmals jenseits der bayerischen Landesgrenzen – starten. 

Populärer Klimaschutzunterstreicht Wichtigkeit

„Das Thema wird wichtiger angesehen als noch vor einem Jahr“, resümiert Zenk. „Es ist keine teure Geschichte“, findet er. Alles hänge von der Einstellung der Politik ab. Trotz dieser politischen Frage „fallen wir unter das Abfallrecht“ – das erkläre, warum der Erfolg nicht noch schneller komme, zeigt er sich überzeugt. Denn angesichts der Tatsache, dass aus dem alten Öl vor allem Biosprit werde, sei auch die Verkehrspolitik involviert. Und nicht zuletzt die Klimaschutzpolitik. So lange die Autoflotte auf den Straßen sich nicht grundsätzlich verändere – also mehr Autos mit Elektroantrieb oder anderen alternativen Formen benutzt werden -, „kann der Minister nichts liefern“, so Zenk. Einzig durch ein anderes Mischungsverhältnis im Brit lasse sich die CO2-Bilanz aufpolieren. 1,2 Liter Altspeisefett – das ist das Volumen eines Sammelbehälters – lassen sich nach Firmenangaben im Verlauf des Upcylingprozesses zu einem nachhaltigen Biokraftstoff veredeln, mit dem ein Auto rund 20 Kilometer zurücklegen kann. Dass mit dem Recyceln auch Abflussrohre und Kläranlagen geschont werden, da das alte Öl nicht mehr in den Ausguss gekippt wird, wird somit fast zum Nebeneffekt. 

Welches Mengenpotenzial im Sammelsystem steckt, unterstreichen Zahlen aus dem – bald – Vorreiterlandkreis Roth: Bevor das Thalmässinger Unternehmen die Sammlung in die Hand genommen hat, waren es rund vier Tonnen Altfett gewesen, die die Bürger in den Wertstoffhöfen des Kreises Roth, dem Kreisbauhof in Abenberg oder in verschiedenen Kläranlagen abgegeben haben. 2019/20 registrierte die Firma Lesch allerdings allein in den fünf ILE-Gemeinden rund 15,5 Tonnen, die in den Containern zusammengekommen waren. Hubert Zenks Resümee: „Das Sammelsystem funktioniert und die Haushalte machen mit. „HKVolker Luff

Altspeisefett wird Biodiesel – Aus der Fritteuse ins Auto: Jeder Tropfen zählt

Quelle: Lena Wölki, NN, https://www.nordbayern.de/region/erlangen/aus-der-fritteuse-ins-auto-jeder-tropfen-zahlt-1.11230284

ERLANGEN – Recyceln statt wegschütten: „Jeder Tropfen zählt“ sammelt Speisefett aus den Haushalten verschiedener Gemeinden und verarbeitet es zu Kraftstoff. 

Es sind kleine grüne Flaschen, die etwas Großes bewirken sollen. Sie gehören zu der GmbH „Jeder Tropfen zählt!“, die sich zum Ziel gesetzt hat, aus Altspeisefett Biodiesel zu generieren. Und dabei nicht nur die Abwasserrohre vor dem Verstopfen zu schützen, Säuberungskosten der Kläranlagen zu verringern, sondern auch Ressourcen zu schonen.

Altfettrecycling in Erlangen kommt gut an

„Wir haben hier eine Öl-Quelle, die einfach verschenkt wird“, sagt der Geschäftsführer Hubert Zenk. Bisher würden, laut Zenk, in Bayern etwa 80 Gramm Altspeisefett pro Person im Jahr gesammelt. „Wir gehen jedoch davon aus, dass im Schnitt jeder etwa 1,3 Kilogramm zu verwerten hätte“, sagt der Geschäftsführer. Er erklärt weiter: „Unser Ziel ist es, nach fünf Jahren mindestens 700 Gramm pro Bürger einzusammeln.“

Mehrere Orte dabei

Im Landkreis Erlangen-Höchstadt gibt es gleich mehrere Orte, die Teil der Aktion sind. Dazu gehören schon seit längerem die Stadt Erlangen, die schon dabei war, als es die Aktion als Pilotprojekt gab. Neu dazu gekommen ist seit Mai Baiersdorf und nun soll „Jeder Tropfen zählt!“ auch in Bubenreuth angeboten werden.

Wie funktioniert das System?

Im Vorfeld wurden die grünen Sammelflaschen an alle Haushalte in den entsprechenden Gemeinden ausgeliefert. Das übernahmen unter anderem Schüler, Freiwillige Feuerwehren, oder, wie im Fall von Bubenreuth, Ferienarbeiter.

Keine Auto-Schmieröle

In diesen Behältern kann dann gebrauchtes Frittier- und Bratfett-Öl, Öl von eingelegten Speisen (Sardinen, Schafskäse, Peperoni usw.), Margarine, verdorbene und abgelaufene Speiseöle und -fette gesammelt werden. Nicht abgegeben werden dürfen dagegen Mineral-, Motor- und Schmieröle, andere Flüssigkeiten und Chemikalien, Mayonnaisen, Saucen und Dressings, Speisereste und sonstige Abfälle.

Von der Fritteuse zum Auto

Wenn der Behälter voll ist, kann er bei den entsprechenden Automaten abgeben werden. Die stehen unter anderem auf Supermarktparkplätzen: „Wir versuchen es, den Menschen so einfach wie möglich zu machen, und die Abgabe nicht etwa an die Öffnungszeiten von Wertstoffhöfe zu koppeln“, sagt Zenk.

Bestandteile getrennt

Bei den Automaten erhält man für einen vollen Behälter eine leere. frische Flasche zurück. Dann startet der Recyclingprozess, der aus dem Altspeisefett Biodiesel macht. Dabei werden die Öle zunächst erhitzt und im Anschluss die Bestandteile voneinander getrennt. Es bleiben Speiseöl, Feststoffe und Wasser.

Kommunen steuern etwas bei

Um aus diesem Fett Treibstoff zu machen, muss es dann aber noch weiter verarbeitet werden. Der Verkauf dieses Rohstoffs soll die Kosten des Recyclingprozesses zu einem Teil mitfinanzieren. Ganz klappt das jedoch nicht, weshalb die Kommunen noch etwas dazu steuern müssen. Das gesamte System kostet etwa 85 Cent pro Bürger im Jahr.

Probezeit erfolgreich beendet

„Jeder Tropfen zählt!“, das zunächst als Pilotprojekt in Fürth, Erlangen und im Landkreis Roth an den Start ging, hat die Probezeit im vergangenen Jahr erfolgreich beendet. Nun soll das System in die verschiedenen Gemeinden und Kommunen verteilt werden. Bisher, so schätzt Hubert Zenk, konnten bereits etwa 70 000 Kilo Altspeisefett gesammelt und zu circa 65 000 Liter Biodiesel verarbeitet werden. Und das alles mit der Hilfe von kleinen, grünen Flaschen.

„Upcycling statt Abflussrohr“: HUBER SE unterstützt Projekt „Jeder Tropfen zählt“ in Berching und Freystadt

Bild: Pressefoto Jeder Tropfen zählt, Auf dem Foto (v.l.n.r.): Ludwig Eisenreich, Willibald Gailler, Alexander Dorr, Dr. Oliver Rong, Hubert Zenk, Heiko Lesch. © HUBER SE.

  • Sammelautomaten in Berching und Freystadt: Projekt zur Sammlung von Altspeisefetten und -ölen aus Privathaushalten läuft seit Mitte Juli 
  • HUBER SE unterstützt „Jeder Tropfen zählt“ aus Gründen der Nachhaltigkeit, des Umweltschutzes und des regionalen Bezugs 
  • Stellvertretender Vorstandsvorsitzender Dr. Oliver Rong: „HUBER trägt den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz in der Region Rechnung“ 

Berching, 23. Juli 2021 – Die HUBER SE unterstützt das Projekt „Jeder Tropfen zählt“ zur Sammlung von Altspeisefetten und -ölen aus Privathaushalten in der Region. Das Berchinger Unternehmen hilft den Initiatoren Hubert Zenk und Heiko Lesch in finanzieller Form. In der Region Neumarkt stehen Sammelautomaten in Berching und Freystadt. 

„Sammeln – Wandeln – Weiterkommen“: Mit diesen drei Schlagworten wirbt das Projekt „Jeder Tropfen zählt“ der beiden Initiatoren Hubert Zenk und Heiko Lesch für die Sammlung und Wiederverwertung von Altspeisefetten und -ölen aus Privathaushalten. Zur Sammlung der vollen Behälter stehen unter anderem in Berching und Freystadt Automaten bereit, an denen das alte Speisefett und -öl abgegeben werden kann. Sponsor des Projekts ist die HUBER SE

Am Freitag, 23. Juli, stellte das Team das Projekt an einem Sammelautomaten in Freystadt vor. Zu Wort kamen Dr. Oliver Rong (stellvertretender Vorstandsvorsitzender HUBER SE), Landrat Willibald Gailler, Berchings Erster Bürgermeister Ludwig Eisenreich und Freystadts Bürgermeister Alexander Dorr. „Dieses Projekt ist eine gute Idee und HUBER unterstützt es als in der Region verwurzeltes Unternehmen sehr gerne. Wir sind ein innovatives Umweltunternehmen und tragen den Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz Rechnung, indem wir ‚Jeder Tropfen zählt‘ unterstützen, worauf wir sehr stolz sind“, sagte Dr. Oliver Rong, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Produktion & Technik der HUBER SE. 

„Nachhaltiges Wirtschaften Gebot der Stunde“: Warum dieses Projekt Umwelt und Klima schützt 

Öl und Speisefette führen bei Entsorgung in den Abwasserleitungen zu schwerwiegenden Verstopfungen, weil sie mit hohem Aufwand und Frischwasser freigespült werden müssen. Auch in den Kläranlagen erzeugen Fettablagerungen hohe Säuberungskosten: ein Kilogramm Altspeisefett in der Kanalisation kann bis zu 40.000 Liter Frischwasser kontaminieren. Durch das Upcycling wird Altspeisefett in klimaschonenden Bio-Kraftstoff umgewandelt bei gleichzeitiger Reduktion der CO2- Emissionen. „Nachhaltiges Wirtschaften ist das Gebot der Stunde“, sagte Landrat Willibald Gailler. Ludwig Eisenreich sprach der HUBER SE seinen herzlichen Dank aus und sagte, er sei sofort von diesem Projekt überzeugt gewesen. 

Upcycling statt Abflussrohr: Wie das Projekt funktioniert 

Sie sammeln Fett in den hitzebeständigen Flaschen von „Jeder Tropfen zählt“, die ab Mitte Juli an die Haushalte in Berching und Freystadt verteilt wurden. Die volle Flasche geben Sie anschließend an den Sammelautomaten ab. Das gesammelte Altspeisefett wird daraufhin aufbereitet und für die Herstellung von klimafreundlichem Bio-Kraftstoff verwendet. Durch diesen „Upcycling“-Prozess kann aus einer Flasche Altspeisefett Bio-Kraftstoff für 20 Kilometer Reichweite hergestellt werden. 

Warum sich HUBER für den Umweltschutz und Nachhaltigkeit einsetzt, können Sie online nachlesen unter: https://www.huber.de/de/unternehmen/umweltpolitik-und-umweltschutz.html 

Weitere Informationen zu diesem Projekt erhalten Sie online unter: https://jedertropfenzaehlt.de/ 

Über die HUBER SE

Die HUBER SE ist ein weltweit agierendes Unternehmen mit mehr als 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, davon rund 750 am Hauptsitz in Berching. Sie ist spezialisiert auf qualitativ hochwertige und innovative Maschinen, Anlagen und Ausrüstungsteile aus Edelstahl für die kommunale und industrielle Wasser-, Abwasser-und Schlammbehandlung. Mit mehr als 45.000 installierten Anlagen zählt HUBER zu den international bedeutendsten Unternehmen der Branche und trägt mit angepassten Verfahren zur Lösung der weltweiten Wasserproblematik bei. 

HUBER unterstützt in rund 60 Ländern in enger Zusammenarbeit mit eigenen Tochterfirmen und Büros sowie Vertriebspartnern seine Kundinnen und Kunden mit innovativen Techniken und umfassendem Know-how bei der Lösung ihrer Aufgaben in den verschiedenen Bereichen der Wasseraufbereitung und Schlammbehandlung. Das Unternehmen bietet seinen Kunden dabei einen „Global Service“, der weltweit mit den lokalen Standorten einen reibungslosen und zuverlässigen Betrieb der Anlagen gewährleistet. 

Die Nachhaltigkeit im Bereich der Wassernutzung ist HUBER ein besonderes Anliegen und spiegelt sich wider in verschiedenen HUBER Solutions der Abwasserwiederverwendung sowie der Nährstoff- und Energiegewinnung aus Abwasser und Schlamm. 

„Jeder Tropfen zählt“ in Bubenreuth

Quelle: BUBENREUTHaktuell Juni 2021

Die Gemeinde Bubenreuth wird ab August an dem Projekt „Jeder Tropfen zählt“ teilnehmen. Dabei handelt es sich um die Sammlung von Altspeisefetten und -Ölen aus Privathaushalten. Damit sollen u. a. die öffentlichen Kanal- und Abwassersysteme geschützt und ein wertvoller nachhaltiger Rohstoff zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen genutzt werden.

Bereits seit Ende 2018 sind schon Sammelautomaten in Erlangen und seit Mai dieses Jahres auch in Baiersdorf zu finden.

Aus den Altfetten und -ölen der Bubenreuther Bürgerinnen und Bürger wird Biodiesel mit einer über 90 % besseren CO2-Bilanz als konventioneller Diesel hergestellt.

Für das Projekt werden Mitte/Ende August an jeden Haushalt in Bubenreuth ein 1,2 Liter fassender Sammelbehälter und ein Informationsflyer verteilt. Die Behälter sind ansprechend gestaltet, wertig und leicht handhabbar, hitzeresistent und haben eine Füllstandanzeige sowie eine Beschriftung zur Handhabung. Sie sind sogar mit Blindenschrift versehen.

Ab August können die vollen Behälter an einem dauerhaft zugänglichen Sammelautomaten in Bubenreuth abgegeben und direkt gegen leere Behälter ausgetauscht werden. Dadurch kann jede Bubenreuther Bürgerin und jeder Bubenreuth Bürger leicht an dem Projekt teilnehmen und mit sammeln.

Der Sammelautomat wird in der Wertstoffsammelstelle (neben Bauhof), Frankenstraße, 91088 Bubenreuth, aufgebaut.

Weitere Informationen zur Sammlung werden unter www.bubenreuth.de und auf www.jeder-tropfen-zaehlt.de veröffentlicht.

Frankenschau und ARD live nach neun: Von Altöl zu Biodiesel – Pilotprojekt „Jeder Tropfen zählt“ in Baiersdorf

Der Bayerische Rundfunk berichtet am 14.05.2021 in der Frankenschau und ARD live nach neun über unser Projekt:

In Baiersdorf läuft das Pilotprojekt „Jeder Tropfen zählt“. In den nächsten zwei Jahren sammeln die privaten Haushalte Bratöl und -fett und geben die vollen Dosen in einen speziellen Automaten. Die verantwortliche Entsorgungsfirma gewinnt daraus dann palmölfreien Biodiesel.

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Pilotprojekt: Baiersdorfer bekommen jetzt ihr Alt-Fett weg

Bild: Bürgermeisterin Eva Ehrhardt-Odörfer (links, SPD) und Landrat Alexander Tritthart (CSU) mit dem neuen Altfett-Automaten.© BR / Daniel PeterBildrechte: BR / Daniel Peter

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/pilotprojekt-baiersdorfer-bekommen-jetzt-ihr-alt-fett-weg,SXCXFMK

Wer viel frittiert oder in Öl einlegt, kennt das: Wohin nur mit dem alten Zeug? Eine Firma aus Thalmässing betreibt seit einiger Zeit Altfett-Rückgabe-Automaten in einigen mittelfränkischen Kommunen. Nun stehen zwei weitere in Baiersdorf.

Die Flasche sieht ein bisschen wie eine Trinkflasche aus, sie ist grün und fasst etwa 1,2 Liter. Darin können alte Speise- und Bratfette gesammelt und dann an einem Automaten abgegeben werden. Seit heute stehen zwei solcher Sammelautomaten in Baiersdorf jeweils bei einem Supermärkten im Freien. Wird eine volle Flasche abgeben, spuckt der Automat automatisch eine neue leere Flasche aus.

Für jeden Haushalt ein Behälter

Ab Ende dieser Woche werden die grünen Sammelflaschen an die rund 4.000 Haushalte der Stadt verteilt. Die Arbeit wird von Mitarbeitenden ausgeführt, die auch die Amtsblätter verteilen, erzählt die Bürgermeisterin von Baiersdorf, Eva Ehrhardt-Odörfer (SPD). Finanziert wird das Sammelsystem in Baiersdorf unter anderem von Gewerbetreibenden aus der Stadt sowie von Privatpersonen. Sie ist zuversichtlich, dass die Bürgerinnen und Bürger das Angebot gut annehmen werden.

Fette- und Öle werden recycelt 

Die beiden Sammelautomaten werden von der Firma „Jeder Tropfen zählt“ aus Thalmässing regelmäßig geleert. Ist der Automat zu 80 Prozent gefüllt, meldet dieser das dem Unternehmen, erzählt der Geschäftsführer Hubert Zenk. Die gesammelten Fette und Öle werden gereinigt und dann an Kraftstoffhersteller weitergegeben. Aus den Fetten ließe sich dann Biodiesel herstellen, der eine mindestens 90 Prozent bessere CO2-Bilanz erziele als normaler Diesel, erzählt der Geschäftsführer stolz. 

Schon 23 Automaten in ganz Bayern

Insgesamt gibt es bereits 23 solcher Sammelautomaten in ganz Bayern – zum Beispiel in Fürth, Erlangen oder auch Hilpoltstein im Landkreis Roth. Im vergangenen Jahr konnten so insgesamt 30 Tonnen Speiseöle und Fette gesammelt werden, erzählt Hubert Zenk. 

Auf diese Weise könnte ein Lebensmittel doppelt verwendet werden. Einmal für die Zubereitung von Speisen und einmal zur Herstellung von Biodieselkraftstoff, so Zenk. Pro Sammelfalsche würden derzeit durchschnittlich pro Bürger etwa 500 Gramm Speisefette und Öle pro Jahr gesammelt werden. Zenk ist zuversichtlich, die Menge in naher Zukunft auf 700 Gramm pro Bürger steigern zu können. Das Bewusstsein bei den Menschen für Nachhaltigkeit wachse. 

Idee aus Bayern

Die Firma Lesch aus Thalmässing, die auf Altfettrecycling spezialisiert ist, hat die Idee – unter anderem zusammen mit dem Mittelstandsverband abfallbasierte Kraftstoffe (MVaK) – 2018 mitinitiiert. Das Projekt „Jeder Tropfen zählt“ ist mittlerweile eine Tochterfirma von Lesch. 

Ziel sei es, neben der Wiederverwendung der Alt-und Speisefette aus privaten Haushalten auch die öffentlichen Kanalisationen und Abwassersysteme zu schützen, so der Geschäftsführer Hubert Zenk. Denn alte Fette und Öle können sich sonst zum Beispiel in Rohren festsetzen und müssten dann teuer entfernt werden.