© Foto: Hans-Joachim Winckler. In Fürth stehen die Sammelbehälter bereits seit Ende des Jahres 2019, wie hier in der Soldnerstraße. In Seukendorf läuft das Projekt ebenfalls.
© Freitag,11. August 2023 Nürnberger Nachrichten, Oliver Barthelmes
GROSSHABERSDORF – Für Privathaushalte in Großhabersdorf könnte sich der Weg für die reguläre Entsorgung von Speiseölen und Hartfetten erheblich verkürzen. Bislang müssen diese zu den Wertstoffhöfen in Horbach und Leichendorf zur Abgabe gekarrt werden. Und künftig?
Ganz einfach: Der Gemeinderat hat einhellig die Teilnahme an einem zweijährigen Pilotprojekt mit der „Jeder Tropfen zählt GmbH“ beschlossen, das allerdings noch der Landkreis als zuständige Gebietskörperschaft für die Abfallentsorgung absegnen muss. Bürgermeister Thomas Zehmeister (CSU) wusste, dass es durchaus Probleme mit der Entsorgung gibt. Es sei nicht unüblich, dass sich Haushalte ihrer Öle über den Restmüll oder die Toilette entledigten.
„Sehr gut“ nannte daher Gerhard Dürschinger (CSU) die Idee und hatte dabei die Entlastung der Kläranlage im Auge. Für die Umsetzung des Projekts ist die Ausgabe von wiederverwertbaren Kunststoffbehältern an jeden Haushalt vorgesehen. Als Standort für den Sammelcontainer sind aktuell der Kreuzungsbereich Umgehungsstraße und Kreisstraße FÜ 20 oder alternativ ein Bereich am Mehrzweckgebäude im Gespräch.
Dort könnten dann die Bürgerinnen und Bürger den vollen Behälter abgeben und bekommen gleichzeitig einen neuen mit nach Hause. Das gesammelte Öl sowie die später herausgeschmolzenen Hartfette sollen dann zur weiteren Verwendung zu Biokraftstoff verarbeitet werden. In Kürze wird es dazu eine Bürgerinformation geben, wobei Achim Hahn (Grüne) darauf pochte, „genauestens zu informieren, was rein darf und was nicht“. Der Projektstart ist noch für Ende dieses Jahres vorgesehen.
Gerücht ausgeräumt
Ganz kostenfrei ist die umweltfreundliche Aktion, die laut Bürgermeister Zehmeister „in die Aufstellung der Gemeinde passt“, nicht: Die Kommune wird – bei 4400 Einwohnern – pro Kopf 1,19 Euro und damit einen jährlichen Beitrag von 6236 Euro berappen. Ausräumen konnte der Rathauschef gleichzeitig das Gerücht, ein entsprechender Sammelcontainer werde in Seukendorf wieder abgebaut.
Laut seinem Amtskollegen Sebastian Rocholl (SPD), so Zehmeister nach Rücksprache, werde dieser „überdurchschnittlich befüllt,“ konkrete Zahlen konnte er aber nicht nennen.