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Quelle: https://www.instagram.com/p/CWngplGqDWW/

Das Nachhaltigkeitsprojekt „Jeder Tropfen zählt“ sammelt Speisefett und wandelt dieses dann in klimafreundlichen Bio-Kraftstoff um.

💬 Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat den neuen Standort im oberfränkischen Heroldsbach offiziell in Betrieb genommen: „Das Recycling von gebrauchtem Speisefett und Speiseöl trägt zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit bei. Jeder Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft ist gut.“ Mit der Sammlung von Speisefetten und -ölen sollen zudem die öffentlichen Kanal- und Abwassersysteme geschützt werden.

Als Anerkennung für das Engagement im Bereich Umweltschutz hat Glauber der Firma Lesch, Initiatorin von „Jeder Tropfen zählt“, die Teilnahmeurkunde für den Umwelt- und Klimapakt Bayern übergeben.

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Umweltminister Thorsten Glauber eröffnet Haushaltssammlung von genutzten Speiseölen und ‑fetten im Landkreis Forchheim

Bild: Benedikt Graf von Bentzel (1. Bürgermeister Heroldsbach) Stefan Rickert (Vorsitzender Raiffeisenbank Heroldsbach eG), Hubert Zenk (Jeder Tropfen Zählt GmbH), Heiko Lesch (Lesch Altfettentsorgung und –recycling GmbH & Co. KG), Thorsten Glauber (Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz)

Quelle: Der Neue Wiesentbote – Nachrichten für die Fränkische Schweiz

„Jeder Tropfen zählt“ – das Modellprojekt in Heroldsbach

Die Haushaltssammlung von genutzten Speisefetten und ‑ölen aus Privathaushalten startet in Heroldsbach im Landkreis Forchheim. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber und der Heroldsbacher Bürgermeister Benedikt Graf von Bentzel haben heute dazu den Startschuss gegeben und dabei den Sammelautomaten am Bahnhof Heroldsbach offiziell in Betrieb genommen. Mit dabei waren auch die Initiatoren der Sammlung Hubert Zenk (Jeder Tropfen Zählt GmbH) und Heiko Lesch (Lesch Altfettentsorgung und-recycling GmbH & Co.KG).

Als Anerkennung für das Engagement im Bereich Umweltschutz hat Glauber der Firma Lesch, Initiatorin von „Jeder Tropfen zählt“, die Teilnahmeurkunde für den Umwelt- und Klimapakt Bayern übergeben. Glauber betonte bei der Urkunden-Übergabe: „Mit dem professionellen Recycling von gebrauchtem Speisefett und Speiseöl trägt die Lesch GmbH zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit bei. Jeder Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft ist gut. Ökonomie und Ökologie sind Partner: Ohne eine starke Wirtschaft gibt es keine Nachhaltigkeit. Und ohne Nachhaltigkeit ist auf Dauer kein wirtschaftlicher Erfolg mehr zu erzielen. Besonders der Klimaschutz ist ein echter Wachstumstreiber der Zukunft. Mit unseren Partnern im Umwelt- und Klimapakt wollen wir gemeinsam Vorbild sein und zeigen: Klimaschutz ist für die Wirtschaft ein Gewinnerthema.“ Die Lesch GmbH bringt sich mit ambitionierten Zielen in den neuen Umwelt- und Klimapakt Bayern ein: So wird durch die Verwendung von Mauerziegeln mit Füllung aus natürlichem Vulkangestein Energie eingespart oder durch die Nutzung einer Zisterne für 20.000 Liter Regenwasser die wertvolle Ressource Wasser geschont. Ladesäulen für Elektrofahrzeuge leisten einen wichtigen Beitrag zur umweltfreundlichen Mobilität.

Bürgermeister Benedikt Graf von Bentzel stellt fest: „ Für unserer Kanalsystem wird die Sammelmöglichkeit von häuslichem Speisefett langfristig eine Verbesserung bringen, da das kalte Fett die Wasserrohre im Bereich der Hausanschlüsse aber auch in der Kanalisation leichter verstopfen lässt.

Ich gehe davon aus, dass unsere Bürger diese umweltfreundliche Alternative der Fett-Entsorgung vorziehen werden und wir eine hohe Akzeptanz in der Gemeinde für dieses Projekt erfahren werden.

Mit der Sammlung von Speisefetten und ‑ölen sollen u. a. die öffentlichen Kanal- und Abwassersysteme geschützt und ein wertvoller nachhaltiger Rohstoff zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen genutzt werden. Aus den Altfetten und ‑ölen der Bürgerinnen und Bürger wird Biokraftstoff mit einer über 90 % besseren CO2-Bilanz als konventioneller Diesel hergestellt. Für das Projekt werden an jeden Haushalt in Heroldsbach ein 1,2 Liter fassender Sammelbehälter und ein Informationsflyer verteilt. Die Behälter sind ansprechend gestaltet, wertig und leicht handhabbar, hitzeresistent und haben eine Füllstandanzeige, sowie eine Beschriftung zur Handhabung und sind sogar mit Blindenschrift versehen. Die vollen Behälter können dann am dauerhaft zugänglichen Sammelautomaten kostenlos und direkt gegen leere Behälter ausgetauscht werden. Dadurch können die Haushalte leicht an dem Projekt teilnehmen und mit sammeln.

Nachhaltige Abfallwirtschaft in den Nürnberger Nachrichten: Hausen als Vorreiter für Speisefett-Recycling?

Pauline Lindner, Nürnberger Nachrichten/Nordbayern.de

Bild: Bürgermeister Ruppert, Landrat Ulm und Hubert Zenk von „Jeder Tropfen zählt“ testen den Speisefett-Automaten.  © Pauline Lindner, NNZ

HAUSEN – Jedes Kilo Fett im Abwasser führt zu Mehrkosten von 70 Cent: Hausen hat sich deshalb des Themas Speisefett-Recycling angenommen und will als Vorreiter im Landkreis Öl- und Fettreste sammeln.

Flammkuchen mit Lachs schmeckt gut, aber wohin mit dem Ölrest, der noch dazu kräftig riecht. Vor diesem Dilemma steht man, gerade wenn man die mediterrane Küche mit in Öl eingelegtem Gemüse schätzt.

Keinesfalls möchte man die Reste in den Abfluss schütten. Denn Öl und Speisefett verbindet sich mit anderen Stoffen im Abflussrohr und führt zu Ablagerungen und Verstopfungen. Das Problem kennt auch Hausens Bürgermeister Bernhard Ruppert (CSU). Deshalb griff er einen Impuls seiner Mitarbeiterin Marion Möbius auf, die von der Sammelstelle in Baiersdorf wusste, und stellte im Gemeinderat die Recyclingmöglichkeit der Firma „Jeder Tropfen zählt“ vor.

Fett-Recyclingmöglichkeiten: „Sofort und einstimmig dafür“

„Sofort und einstimmig war der ganze Rat dafür“, erinnerte er sich bei der Inbetriebnahme des Abgabeautomaten auf dem Parkplatz zwischen Edeka Saam und Apotheke (Einkaufzentrum West). Zuvor hatte er beim Abwasserzweckverband nachgefragt, dass Fett und Öl im Abwasser einen erhöhten Reinigungsaufwand in der Kläranlage bedeuten.

In Niederösterreich hat man ausgerechnet, dass jedes Kilo Fett im Abwasser zu Mehrkosten von 70 Cent führt. Deshalb schließt sich Heroldsbach demnächst der Sammlung von gebrauchten Öl- und Fettresten an.

Fett und Öl wird in der Flasche gesammelt: Später wird daraus Bio-Diesel

So funktioniert’s: Jeder Haushalt hat – in Hausen durch Mitglieder der CSU – eine stabile Plastikflasche erhalten, in die er nach und nach alle Fett- und Ölreste des Alltags einfüllt. Ist die Flasche ziemlich voll, nimmt er sie beim Einkauf mit und stellt die Flasche in den Schacht des hellgrünen Automaten.

Der rattert los und die Flasche fällt im Innern in einen Container, wie Hubert Zenk von „Jeder Tropfen zählt“ vorführte. Zuletzt fällt eine saubere Flasche in den Ausgabeschacht, die man dann wieder mit nach Hause zum Befüllen nimmt.

Abgabeautomat aufgestellt

Die Idee mit dem Automaten, der Flaschen im Ganzen annimmt und gereinigte Flaschen zurückgibt, stammt aus dem Baskenland und hat Nachahmer schon in ganz Europa gefunden, weil es auf die Akzeptanz der Bevölkerung stößt. Angenommen werden alle gebrauchten Frittier- und Bratfette/öle, die Öle von eingelegten Speisen, Margarine und auch verdorbene, also ranzige, Fette und Öle. Ungeeignet sind dagegen: Verbindungen mit anderen Nahrungsmitteln wie Mayonnaise oder Dressings. Ebenso dürfen keine Mineralöle hinein oder Verbindungen mit anderen Stoffen.

Die Firma Lesch, die schon seit Längerem für die Wiederverwertung von in der Gastronomie anfallenden Ölen und Fetten zuständig ist, bringt die Sammelmengen aus den Privathaushalten in ihren Produktionszyklus ein und stellt daraus Bio-Diesel her.

„Das Endprodukt wird immer mehr nachgefragt werden“, ist sich Zenk sicher. Landrat Hermann Ulm (CSU) dankte Hausen für die Pilotfunktion im Landkreis. „Das ist etwas, das mittelfristig in die Fläche sollte. Ich kann mir vorstellen, dass Speisefett-Recycling mit der Zeit Teil der nachhaltigen Abfallwirtschaft wird.“

Quelle: https://www.nordbayern.de/region/forchheim/hausen-als-vorreiter-fur-speisefett-recycling-1.11477971

Fürther Nachrichten: Der Antriebsstoff aus Bratfett

Die Sammelautomaten für Altspeiseöl haben sich bewährt und werden nun auf das gesamte Fürther Stadtgebiet ausgeweitet.

FÜRTH – Auf der Hardhöhe stehen schon seit 2018 drei Sammelautomaten für Altfett und Altspeiseöl. Nun wird das Pilotprojekt auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Gefördert durch einen sechsstelligen Zuschuss des Bundesumweltministeriums wird über eine öffentliche Ausschreibung ein Entsorger gesucht. Läuft alles nach Plan, erhalten alle Fürther Haushalte im kommenden Frühjahr ein wiederverwendbares Sammelgefäß.

VON ARMIN LEBERZAMMER, Fürther Nachrichten vom 21.09.2021,
Bild: Der Sammelbehälter in der Soldnerstraße steht bereits seit 2018. Ab dem kommenden Jahr sollen alle Fürther Haushalte die Möglichkeit bekommen, ihr altes Fett auf diesem Weg zu entsorgen. (Foto: Hans-Joachim Winckler)

„Dadurch wird gebrauchtes Haushaltsfett einer hochwertigen und sinnvollen Verwertung zugeführt“, begründet der Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold (SPD) die Unterstützung über eine Förderprogramm des Umweltministeriums. Er sei sehr froh, dass nun ein erfolgreiches Projekt in einem größeren Maßstab fortgesetzt werden könne.

Mit exakt 770854 Euro war der symbolische Scheck ausgeschrieben, den Pronold gestern an die Oberbürgermeister von Fürth und Erlangen, Thomas Jung und Florian Janik, übergab. Beide Städte hatten bereits 2018 das „Verbundprojekt Altspeiseölsammlung zur Biokraftstofferzeugung“ gestartet.

„Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Janik: ,,Die Bürger nehmen gerne daran teil.“ Er schätze diese Kooperation, weil sie in der Öffentlichkeit auch das Bewusstsein für Entsorgungsthemen schärfe.

Für Fürths SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Träger hat dieses spezielle Recycling einen weiteren positiven Nebeneffekt: ,,Die Kommunen sparen Geld, weil die Abwasserreinigung weniger aufwändig wird.“ Schließlich müsse unsachgemäß entsorgtes  Fett sonst unter großer Anstrengung aus dem Abwasser gefiltert werden.

Der auf der Hardhöhe gesammelte Wertstoff wird von der „Jeder Tropfen zählt GmbH“ aus Thalmässing im Landkreis Roth entsorgt. Nach Angaben des Unternehmens wird das Altfett und das Altspeiseöl rein mechanisch in seine Bestandteil Fett, Wasser und Feststoffe getrennt.

Einwerfen kann man in den speziellen Sammelflaschen etwa das Öl eingelegter Lebensmittel oder das Bratfett aus der Pfanne.

Der größte Teil des gereinigten Altfetts wird in der Treibstoffindustrie weiterverarbeitet und für die Biodieselherstellung verwendet. Ein Teil findet Verwendung in der Kosmetikbranche und in der Herstellung von Reinigungsmitteln.

In den drei Sammelstellen auf der Hardhöhe wurden laut Rathaus zwischen Oktober 2018 und März 2020 600 Gramm Altfett pro Bewohner gesammelt.

Alleine für Fürth errechne sich daraus eine Treibhausgasminderung von 248 Tonnen jährlich. Im kommenden Frühjahr, so Jung, dürften dann die übrigen der rund 70 ooo Haushalte in der Kleeblattstadt die speziellen Mehrwegsammelflaschen erhalten – samt genauerer Informationen, darunter beispielsweise auch über die neuen Standorte der Sammelautomaten.

Stadt Fürth: Altes Speiseöl wird zu wertvollem Bio-Diesel

Die Städte Fürth und Erlangen machen beim „Verbundprojekt Altspeiseölsammlung zur Biokraftstofferzeugung“ gemeinsame Sache für Umwelt- und Klimaschutz. Das vorbildliche Modellprojekt wird vom Bundesumweltministerium mit knapp 771000 Euro gefördert – rund 428000 Euro gehen dabei in die Kleeblattstadt.

Quelle: https://www.fuerth.de/Home/stadtentwicklung/Abfallwirtschaft/altes-speiseoel-wird-zu-wertvollem-bio-diesel.aspx

Fast tagtäglich stellt sich in Privathaushalten nach dem Kochen das Problem: Wohin mit dem alten Fett öder Speiseöl. Deshalb startete die Stadt Fürth im Jahr 2018 unter dem Motto „Jeder Tropfen zählt“ mit dem haushaltsnahen Sammeln von Altspeiseöl – und fetten ein umwelt- und klimaschützendes Pilotprojekt mit bundesweitem Vorbildcharakter. Die in speziellen Containern gesammelten Energieträger werden nach dem Grundsatz „Recycling vor Beseitigung“ in einem besonderen Verfahren in Biodiesel verwandelt.

Das zunächst auf den Stadtteil Hardhöhe beschränkte Projekt soll nunmehr mit 16 neuen Sammelcontainern auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden.
Ziel der Sammlung ist es, innerhalb von fünf Jahren nach dem Start jährlich 0,7 Kilogramm Speisefett/-öl pro Bürgerin und Bürger zu sammeln. Im Fürther Westen wurde im Zeitraum Oktober 2018 bis März 2020 bereits ein Wert von 0,6 Kg pro Kopf erreicht. Insgesamt soll damit eine Treibhausgasminderung von rund 463 Tonnen pro Jahr erreicht werden, dabei entfallen auf Fürth zirka 248 Tonnen pro Jahr. Zudem werden auch die Abwassersysteme geschont und deren Reinigungskosten drastisch reduziert.

Die Sammelautomaten können ausschließlich mit eigens dafür konfigurierten Mehrweg-Sammelflaschen befüllt werden, die mit Start des Projektes kostenfrei an alle Haushalte verteilt werden. Noch stehen aber die üblichen Ausschreibungen und Planungen für das Vorhaben an, OB Thomas Jung rechnet aber mit einem Start im Frühjahr 2022.

Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags

Laufzeit: 1. September 2021 bis 31. August 2023

Partner:
Verbundkoordinator: Stadt Fürth, Amt für Abfallwirtschaft, Königstraße 88, 90744 Fürth
Verbundpartner: Stadt Erlangen, Referat I , Rathausplatz 1, 91052 Erlangen

Förderkennzeichen: 03KSM0077A

Bundesumweltministerium fördert in Erlangen und Fürth die Sammlung von Altspeiseöl für die Biokraftstoff-Produktion

Florian Pronold übergibt Förderscheck über fast 800.000 Euro an die Oberbürgermeister der Städte Fürth und Erlangen

Der Aufbau eines Sammelsystems von Altspeiseölen und -fetten aus Privathaushalten wird mit fast 800.000 Euro aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums (BMU) gefördert.

Im Rahmen des Projektes werden in Fürth und Erlangen je 16 Sammelautomaten, verteilt über das ganze Stadtgebiet, aufgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger können volle Sammelflaschen am Sammelautomat abgeben und erhalten im Gegenzug eine leere Sammelflasche. Das gesammelte Altspeiseöl wird aufbereitet und dient als nachhaltiger Rohstoff zur Herstellung von Biodiesel und ersetzt somit mineralischen Diesel. Heute übergibt Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im BMU, den symbolischen Förderscheck über 770.854 Euro für dieses kommunale Klimaschutz-Modellprojekt an die Städte Fürth und Erlangen.

Florian Pronold: „In Fürth und Erlangen fördern wir den modellhaften Aufbau eines nachhaltigen und rohstoffeffizienten Sammelsystems. Das Projekt zeigt, wie die zukünftigen Herausforderungen an die kommunale Abfallwirtschaft mit den Zielen des Klimaschutzes verbunden werden können.“

Eine effektive Sammlungsmethode und -struktur von Speiseölen und -fetten fehlt bislang. Da es dafür keine Trennpflicht für Privathaushalte gibt, werden diese Öle und Fette oftmals über das Abwassersystem in die Kanalisation entsorgt. Das verursacht viele Probleme, von der Verstopfung der häuslichen Abflussleitungen bis hin zu Ablagerungen in Kanälen und Schächten. Mit der Aufstellung von Sammelbehältern begegnen Erlangen und Fürth diesen Problemen und bieten eine umweltschonende und geldsparende Alternative. Dieses innovative Modellprojekt kann zum Vorbild für viele deutsche Kommunen werden. In Deutschland könnten damit rund 50.000 Tonnen gebrauchtes Speiseöl pro Jahr von Haushalten gesammelt und damit bundesweit Kosten von bis zu 35 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Mit dem aufbereiteten Speiseöl könnten große Mengen nachhaltiger Biodiesel hergestellt und damit klimaschädlicher mineralischer Diesel ersetzt werden.

Das Modellprojekt wird in den kommenden drei Jahren vom BMU mit einer Zuwendung von rund 800.000 Euro gefördert.

Das BMU unterstützt und initiiert über die NKI mit dem Förderaufruf für investive kommunale Klimaschutz-Modellprojekte wegweisende Investitionsvorhaben im kommunalen Umfeld, die durch ihre direkten Treibhausgasminderungen einen wesentlichen Beitrag zur schrittweisen Erreichung der Treibhausgasneutralität von Kommunen leisten. Seit 2016 hat das BMU im Rahmen des Förderaufrufes bundesweit rund 50 Klimaschutz-Modellprojekte bewilligt. Zusammen entspricht das einem Fördervolumen in Höhe von rund 135 Millionen Euro.

Aktuell können kommunale Antragstellerinnen und Antragsteller Projektskizzen vom 1. September bis zum 31. Oktober einreichen und dabei von verbesserten Förderbedingungen profitieren. Die besten Projekte werden in einem wettbewerblichen Verfahren ausgewählt und zur Antragstellung aufgefordert.

Quelle: https://www.bmu.de/pressemitteilung/bundesumweltministerium-foerdert-in-erlangen-und-fuerth-die-sammlung-von-altspeiseoel-fuer-die-biokraftstoff-produktion

Sammelleidenschaft bringt Kickertisch für Schüler ein

Marktgemeinde Thalmässing gewinnt beim ausgelobten Wettbewerb von „Jeder Tropfen zählt“ – System wird ab Herbst auf Landkreis ausgeweitet.

Von Volker Luff, Hilpoltsteiner Kurier/Donaukurier vom 08.09.2021

Thalmässing/Eysölden – In der Fußball-Bundesliga mag der Heimvorteil in Corona-Zeiten zu vernachlässigen sein. Wenn es umTischfußball geht, sieht die Sache offensichtlich anders aus: Die Verbraucher in der Marktgemeinde Thalmässing haben Ihren Heimvorteil offenbar genutzt – weshalb die Grundschule in Eysölden jetzt rechtzeitig vor dem neuen Schuljahr einen neuen Kicker ihr Eigen nennen darf.

Der ist der Preis dafür, dass die Kommune am meisten Spesefette und -Öle gesammelt hat, seit die Recyclingfirma Lesch diese seit Dezember 2018 sammelt. Mit Beginn des Pilotprojekts hatte das Unternehmen seinerzeit einen Wettbewerb ausgelobt zwischen den fünf beteiligten Kommunen der ILE Jura-Rothsee – neben Thalmässing sind das die Städte Heideck, Hilpoltstein, Greding sowie die Gemeinde Allersberg.

Der Sieg der Thalmässinger sei „relativ deutlich ausgefallen“, sagte Projektleiter Hubert Zenk. Weil aber auch die anderen Beteiligten nicht faul waren, lägen die Initiatoren bei der Sammelmenge „insgesamt auf der Linie, die wir uns vorgestellt hatten“. Mit 1,089 Kilogramm (kg) pro Kopf in den jähren 2019 und 2020 hat Thalmässing als einzige Kommune die Ein-Kilogramm-Marke genommen – und damit Greding (0,804 kg), Heideck (0,794 kg), Allersberg (0,701 kg) und Hilpoltstein (0,545 kg) abgehängt. Heuer steht Thalmässing mit bis 0,633 kg übrigens wieder am besten da.

Im Landkreis Roth habe man vor allem im Kreistag „sehr intensiv darüber geredet“, sagte Landrat Herbert Eckstein (SPD). „Jetzt stehen die Leute dahinter.“ Auch deshalb wird die Fettsammlung noch heuer auf den gesamten Kreis ausgedehnt.

Bürgermeister Georg Küttinger (TL) lobte die Firma Lesch, die mit dem Projekt ein finanzielles Risiko eingegangen sei. Es geben vielleicht größere Unternehmen am Markt, doch Heiko Lesch und sein Mitarbeiter Hubert Zenk hätten die Vorreiterrolle übernommen. Er gehe davon aus, dass die gemeindlichen Kläranlagen und die Leitungen entlastet werden, weil das Fett nicht mehr in den Ausguss geschüttet wird.

„Man will etwas Gutes für die Umwelt tun“, sagte Firmenchef Heiko Lesch. Das gelte nicht nur für ihn und das Recyclingunternehmen. Jeder Bürger habe die Möglichkeit sein Scherflein beitzutragen, denn mit jedem 1,2 Liter großen Sammelbehälter lasse sich Biosprit für 20 Kilometer erzeugen – „mit über 90-prozentiger CO2-Einsparung“.

Bettina Scharf, neue Rektorin der Grund- und Mittelschule Thalmässing, durfte als eine ihrer ersten Amtshandlungen den Kicker entgegennehmen. Als Eckersmühlenerin ist „Jeder Tropfen zählt“ bisher an ihr vorbeigegangen. Aber: „Das könnte in ganz Deutschland eine super Sache werden“, blickt Küttinger uziversichltich in die Zukunft. Bis dahin ist es zwar noch ein weiter Weg. Aber immerhin: „Nächstes Jahr sind schon 500 000 Bürger dabei“, sagt Zenk. HK

Haushaltssammlung für Altspeisefett startet in Bubenreuth

Auf dem Bild: MdB Stefan Müller, Norbert Stumpf (Bürgermeister Bubenreuth), Michael Sperber (CTO der Firma Infoteam), Hans-Peter Lechner (Vorstandsmitglied VR-Bank Erlangen – Höchstadt – Herzogenaurach eG), Heiko Lesch (Geschäftsführer Altfettrecycling Lesch GmbH & Co. KG)

Ab sofort können auch die Bürger/innen in Bubenreuth im Landkreis Erlangen-Höchstadt zum Schutz von Natur und Kanalsystem beitragen indem Sie ihre genutzten Speiseöle sammeln und an unserem Sammelautomaten abgeben.

Am Freitag wurde der Automat an der Wertstoffsammelstelle in der Frankenstraße in Betrieb genommen. Bei der Eröffnung anwesend waren MdB Stefan Müller, Landrat Alexander Tritthart, Norbert Stumpf (Bürgermeister Bubenreuth), Michael Sperber (CTO der Firma Infoteam), Hans-Peter Lechner (Vorstandsmitglied VR-Bank Erlangen – Höchstadt – Herzogenaurach eG) und Heiko Lesch (Geschäftsführer Altfettrecycling Lesch GmbH & Co. KG).

Die Sammelbehälter werden ab Mitte August an die Haushalte verteilt.

Unterstützt wird das Projekt von der Firma infoteam software und der VR-Bank Erlangen – Höchstadt – Herzogenaurach eG.

Infos

Den gefüllten Sammelbehälter können ab sofort an unserem Sammelautomat an folgendem Standort gegen einen sauberen Behälter getauscht werden:

Wertstoffsammelstelle (neben Bauhof),
Frankenstraße, 91088 Bubenreuth

Die Abholung zusätzlicher Sammelbehälter sowie die Rückgabe unbenutzter Sammelbehälter erfolgt bei:

Gemeinde Bubenreuth 
Birkenallee 51
91088 Bubenreuth

Pilotprojekt: Baiersdorfer bekommen jetzt ihr Alt-Fett weg

Bild: Bürgermeisterin Eva Ehrhardt-Odörfer (links, SPD) und Landrat Alexander Tritthart (CSU) mit dem neuen Altfett-Automaten.© BR / Daniel PeterBildrechte: BR / Daniel Peter

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/pilotprojekt-baiersdorfer-bekommen-jetzt-ihr-alt-fett-weg,SXCXFMK

Wer viel frittiert oder in Öl einlegt, kennt das: Wohin nur mit dem alten Zeug? Eine Firma aus Thalmässing betreibt seit einiger Zeit Altfett-Rückgabe-Automaten in einigen mittelfränkischen Kommunen. Nun stehen zwei weitere in Baiersdorf.

Die Flasche sieht ein bisschen wie eine Trinkflasche aus, sie ist grün und fasst etwa 1,2 Liter. Darin können alte Speise- und Bratfette gesammelt und dann an einem Automaten abgegeben werden. Seit heute stehen zwei solcher Sammelautomaten in Baiersdorf jeweils bei einem Supermärkten im Freien. Wird eine volle Flasche abgeben, spuckt der Automat automatisch eine neue leere Flasche aus.

Für jeden Haushalt ein Behälter

Ab Ende dieser Woche werden die grünen Sammelflaschen an die rund 4.000 Haushalte der Stadt verteilt. Die Arbeit wird von Mitarbeitenden ausgeführt, die auch die Amtsblätter verteilen, erzählt die Bürgermeisterin von Baiersdorf, Eva Ehrhardt-Odörfer (SPD). Finanziert wird das Sammelsystem in Baiersdorf unter anderem von Gewerbetreibenden aus der Stadt sowie von Privatpersonen. Sie ist zuversichtlich, dass die Bürgerinnen und Bürger das Angebot gut annehmen werden.

Fette- und Öle werden recycelt 

Die beiden Sammelautomaten werden von der Firma „Jeder Tropfen zählt“ aus Thalmässing regelmäßig geleert. Ist der Automat zu 80 Prozent gefüllt, meldet dieser das dem Unternehmen, erzählt der Geschäftsführer Hubert Zenk. Die gesammelten Fette und Öle werden gereinigt und dann an Kraftstoffhersteller weitergegeben. Aus den Fetten ließe sich dann Biodiesel herstellen, der eine mindestens 90 Prozent bessere CO2-Bilanz erziele als normaler Diesel, erzählt der Geschäftsführer stolz. 

Schon 23 Automaten in ganz Bayern

Insgesamt gibt es bereits 23 solcher Sammelautomaten in ganz Bayern – zum Beispiel in Fürth, Erlangen oder auch Hilpoltstein im Landkreis Roth. Im vergangenen Jahr konnten so insgesamt 30 Tonnen Speiseöle und Fette gesammelt werden, erzählt Hubert Zenk. 

Auf diese Weise könnte ein Lebensmittel doppelt verwendet werden. Einmal für die Zubereitung von Speisen und einmal zur Herstellung von Biodieselkraftstoff, so Zenk. Pro Sammelfalsche würden derzeit durchschnittlich pro Bürger etwa 500 Gramm Speisefette und Öle pro Jahr gesammelt werden. Zenk ist zuversichtlich, die Menge in naher Zukunft auf 700 Gramm pro Bürger steigern zu können. Das Bewusstsein bei den Menschen für Nachhaltigkeit wachse. 

Idee aus Bayern

Die Firma Lesch aus Thalmässing, die auf Altfettrecycling spezialisiert ist, hat die Idee – unter anderem zusammen mit dem Mittelstandsverband abfallbasierte Kraftstoffe (MVaK) – 2018 mitinitiiert. Das Projekt „Jeder Tropfen zählt“ ist mittlerweile eine Tochterfirma von Lesch. 

Ziel sei es, neben der Wiederverwendung der Alt-und Speisefette aus privaten Haushalten auch die öffentlichen Kanalisationen und Abwassersysteme zu schützen, so der Geschäftsführer Hubert Zenk. Denn alte Fette und Öle können sich sonst zum Beispiel in Rohren festsetzen und müssten dann teuer entfernt werden.

Tag der Erde am 22. April: Verwenden statt verschwenden – ein zweites Leben für Speiseöl

Quelle: https://www.dbu.de/123artikel38991_2442.html

Thalmässing. In Deutschland fallen in Privathaushalten jedes Jahr zwischen 65.000 und 140.000 Tonnen Altspeiseöle und -fette an, die nach dem Abgießen von Antipasti oder dem Frittieren von Pommes und Co. meistens über den Ausguss entsorgt werden. Das Problem: So gehen wertvolle Rohstoffe verloren – ein Aspekt, der beim diesjährigen Tag der Erde am 22. April neben anderen Themen eine besondere Rolle spielen dürfte. Denn schließlich lautet das Motto: „Jeder Bissen zählt. Schütze, was Du isst – schütze unsere Erde.“ Die Firma Altfettentsorgung und -recycling Lesch hat hierfür erfolgreich eine Lösung entwickelt: ein Sammelkonzept für Privathaushalte. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat das Vorhaben fachlich und finanziell mit rund 303.341 Euro gefördert.

Landet das alte Fett in der Kanalisation, gehen nicht nur Sekundärrohstoffe verloren, es lagern sich auch Reste im Abwassersystem ab, die teuer beseitigt werden müssen. „In Deutschland existierte bis dato kein flächendeckendes System, das gebrauchte Speisefette aus Privathaushalten erfasst und recycelt, um sie sinnvoll weiter zu verwerten“, sagt Dr. Susanne Wiese-Willmaring, DBU-Referatsleiterin für Lebensmittel. „Dabei bilden die energiereichen Altfette einen wertvollen Sekundärrohstoff, der sehr gut zu Biokraftstoff verarbeitet werden kann und damit also für eine zusätzliche Nutzung zur Verfügung steht.“

Einfache Handhabung für Verbraucher

Jeder Tropfen Zählt“, die Tochterfirma von Altfettentsorgung und -recycling Lesch, hat diese Herausforderung gemeistert. „Das erprobte Sammelsystem besteht aus zwei Komponenten: einem Mehrwegsammelbehälter für 1,2 Liter genutzte Speiseöle und einem Sammelautomaten, der mit 196 leeren Sammelbehältern bestückt werden kann“, sagt Projektleiter Hubert Zenk. Jeder Haushalt in den drei bayrischen Pilotgemeinden erhielt ein solches Sammelgefäß. Um diese abzugeben, wurden an zentralen Orten Sammelautomaten aufgestellt, die bei Einwurf eines vollen Behälters im Gegenzug ein gereinigtes, leeres Gefäß ausgeben. Zenk: „Wir haben darauf geachtet, dass die Automaten bürgernah aufgestellt wurden, zum Beispiel auf Parkplätzen oder im Eingangsbereich von Supermärkten.“

Akzeptanz der Bürger ist das A & O

Insgesamt sind rund 30.000 Sammelbehälter in Umlauf gebracht worden, die die Bürgerinnen und Bürger an 20 Sammelautomaten tauschen konnten. „Im Verlauf des Projektes wurde deutlich, dass es sinnvoll ist, die Sammelbehälter direkt an die Haushalte zu verteilen, um eine besonders große Sammelmenge zu erreichen“, sagt Zenk. Die positiven Ergebnisse des Pilotprojektes haben nach seinen Worten die Städte Fürth und Erlangen bereits dazu veranlasst, die Sammlung auf das ganze Stadtgebiet auszuweiten. Viele andere Kommunen haben sich inzwischen gemeldet; sie zeigen großes Interesse am System. Zum Ende der Projektlaufzeit wurde das Sammelsystem in eine eigene Tochterfirma, die „Jeder Tropfen zählt GmbH“ überführt, um auf dieser Grundlage die weitere Geschäftsentwicklung voranzubringen.

Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt (AZ 34352): 
Hubert Zenk, Tel. +49 9173|79415519