Jeder Tropfen Zählt auf dem 4. Bioökonomiekongress Baden-Württemberg

© Montag, 26.September 2022

Am 26. September 2022 waren Hubert Zenk (Geschäftsführer bei Jeder Tropfen Zählt) und Christian Hilbert (Projektleitung bei Jeder Tropfen Zählt) auf Einladung der Ministerien für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz (MLR) sowie für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft (UM) des Landes Baden-Württemberg auf dem 4. Bioökonomie-Kongress Baden-Württemberg in der Porsche Arena in Stuttgart. Der Kongress bestand aus Workshops, Vorträgen, Podiumsdiskussionsrunden und Exkursionen zu Projekt und Firmen rund um Stuttgart. Er stand unter dem Motto: Beiträge der Bioökonomie zum European Grean Deal. Die Podiumsdiskussion mit Hubert Zenk, Minister Hauk (MLR), Ministerin Walker (UM), Herrn Kurz (Protein Distillery GmbH) und Frau Scherer (Firma Proservation) wurde leider aufgrund kurzfristiger Krankheit von Ministerin Walker und Frau Scherer noch im Laufe des Montags abgesagt.

Dennoch bot sich die Möglichkeit, Herrn Minister Hauk beim abendlichen Empfang das Konzept von Jeder Tropfen Zählt vorzustellen.

Von links nach rechts: Herr Zenk, Herr Damm (Leiter Abfallwirtschaft Landkreis Hohenlohe), Herr Kurz (Protein Distillery GmbH), Herr Epple (Landtagsabgeordneter CDU Baden-Württemberg), Herr Möndel (Referatsleiter Bioökonomie des MLR), Herr Minister Hauk (MLR Baden-Württemberg) und Herr Waldbüßer (Landtagsabgeordneter GRÜNE Baden-Württemberg)

Jeder Tropfen Zählt bei Frankenfernsehen TV

Klimaschutz, CO2 Sparen und die Abflüsse im Haushalt freibehalten. Das alles macht die Aktion Kraft Stoff FÜ-ER das Klima jetzt in Fürth und Erlangen. Die beiden Städte beteiligen sich seit 2018 an dem Pilotprojekt für Altspeiseöl Sammlung. Die Beteiligung an der Daueraktion wird unteranderem auch von dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. 

© Donnerstag, 11.08.2022; Frankenfernsehen TV

Ein Beitrag aus der Sendung vom Donnerstag, 11.8.2022, Frankenfernsehen TV

Pilotprojekt für Altfettrecycling

Wohin mit dem benutzten Bratfett? Diese Frage stellt sich bei den meisten nach dem Kochen. Einfach in den Abfluss gießen ist dabei die schlechteste Option denn dieser kann schnell verstopfen. In Fürth und Erlangen geht das Alte Küchen-Öl jetzt neue Wege und wird zum Biokraftstoff recycelt. Die Bilanz des Projektes ist bis jetzt sehr positiv. Die Sammelbehälter wurden an über 65.000 Haushalte im Stadtgebiet verteilt. Das Altfettsammelprinzip ist relativ einfach. 

Gute Gründe für das Sammeln von Altfett

Sein altes Speiseöl zu sammeln und an einem der 16 Automaten abzugeben lohnt sich aus mehreren Gründen: Es hält den Abfluss frei und ist ein Wertvoller Rohstoff für Biodiesel. Wer also einen Beitrag zur Biokraftstoffgewinnung leisten und den Abfluss freibehalten möchte, der kann zumindest in Fürth jetzt sein Alt Fett richtig entsorgen.

Einladung zur Jubiläumsradtour mit Thomas Jung

Thomas Jung lädt zur Jubiläumsradtour am 13. August! Der Fürther Oberbürgermeister ist mittlerweile seit 20 Jahren im Amt, seit dem hat sich viel im Stadtbild verändert. Genau diese Änderungen sowie seine wichtigsten Projekte möchte er im Zuge der kostenlosen Tour präsentieren. Start ist am Pavillion in der Dr. Konrad Adenauer Anlage. Ziel ist die neue Feuerwache. Los geht’s um 14 Uhr, 90 Minuten sind insgesamt dafür angesetzt. Aus Sicherheitsgründen dürfen Kinder unter acht Jahren nicht als Selbstradler teilnehmen, sondern nur auf den Räderns der Erwachsenen mitgenommen werden 

Quelle: https://www.frankenfernsehen.tv/mediathek/video/fokus-fuerth-altfettsammlung-fuer-das-klima/

Frittenfett im Tank – kann das klappen?

Wohin mit gebrauchtem Fett aus der Fritteuse oder altem Olivenöl? Sammeln und als Biodiesel weiterverarbeiten, das ist der Vorschlag des Modellprojekts „Jeder Tropfen zählt“ in Baden-Württemberg. Lieber bremsen oder Gas geben – was ist dran an der Idee? Eine Übersicht.

© Donnerstag, 11.08.2022; von Stefanie Peyk

Ein Beitrag aus der Sendung vom Do., 11.8.2022 16:05 Uhr, SWR2

Quelle: https://www.swr.de/swr2/wissen/frittenfett-im-tank-kann-das-klappen-100.html

Fettes Geschäft: Giesinger Bräustüberl bekommt 22.000 Liter Speiseöl und bezahlt mit Bier

Sonnenblumenöl gegen Bier: Für Heiko Lesch, den Giesinger Brauereichef Steffen Marx und Christian Hilbert (v. li.) war das ein gutes Geschäft.
© Markus Götzfried.

© Sonntag, 07.08.2022; von Andreas Daschner

Das Giesinger Bräustüberl bekommt 22.000 Liter – und zahlt in einer Tauschaktion mit ebenso viel Bier zurück. Öl-Engpässe sind damit heuer kein Thema mehr.

Quelle: https://www.merkur.de/lokales/muenchen/giesinger-sind-fett-im-oel-geschaeft-22000-liter-speiseoel-gegen-bier-91711335.html

Wertvoller Rohstoff: Aus Altspeiseöl wird Bio-Kraftstoff. Jeder Tropfen zählt im Bayerischen Rundfunk

Walter Egelseer, Abfallberater bei der Stadt Fürth, stellt eine volle Flasche mit verbrauchtem Speiseöl in einen der grünen Automaten, die seit kurzem im gesamten Stadtgebiet stehen. Der Automat schluckt die Flasche, und gleichzeitig kullert eine neue, leere Pfandflasche wieder heraus.

© Donnerstag, 04.08.2022; von Tanja Oppelt

BR-Rundfunktbeitrag vom 04.08.2022 auf Bayern 1 und Bayern 2.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/wertvoller-rohstoff-aus-altspeiseoel-wird-bio-kraftstoff,TDX0BZA

Von der Pfanne in den Tank – Sammelboxen für altes Speiseöl: Umweltrettung von der Küche aus

Ein neues System soll dafür sorgen, dass wir in unseren Privathaushalten endlich unser Öl richtig entsorgen. Das gehört nämlich weder in den Abfluss, noch in den Restmüll. Kippen wir es da rein, setzt sich das Fett in Rohren und Kanalisation ab und wird zu einem riesen Umwelt-Problem. Stattdessen wird es jetzt in einem speziellen Automaten gesammelt. Klasse Nebeneffekt: Aus dem alten Speiseöl wird 1 zu 1 Biodiesel gemacht.
© Samstag, 16. Juli 2022; von Katja Narkprasert

Quelle: Wochenblatt Nachbarschaft

Nachdem die Bratkartoffeln und das Schnitzel die perfekte Bräune erreicht haben, kommen sie auf den Teller. In der Pfanne zurück bleibt mehr oder weniger altes Öl. Das kippen viele Menschen kurzerhand und samt Panaderesten in den Küchenabfluss. Hinterher wird der Ölfilm mit ordentlich Spüle und heißem Wasser den Abfluss hinunter gespült. Doch dort kann das alte Fett erheblichen Schaden anrichten. Wird es kalt, setzt es sich in Form von Klumpen ab. Für den privaten Haushalt bedeutet das, dass das Rohr verstopfen kann und einem irgendwann die ganze Suppe wieder entgegen kommt. Doch noch verheerender sind die Ausmaße in der Kanalisation. Das alte Fett belastet die Umwelt, bildet im schlimmsten Fall ganze Berge und muss aufwendig und teuer von Hand beseitigt werden. Eine ganz schön eklige Angelegenheit.

Italien, Spanien, Tschechien und viele andere Länder sammeln schon lange
In anderen Ländern ist es seit Jahren üblich, dass Öl-Reste von Privathaushalten gesammelt werden. Auch bei uns gibt es die Möglichkeit, das alte Öl auf manchen Wertstoff- oder Recyclinghöfen, in sogenannte Fettboxen, zu entsorgen. Doch während es in Spanien bis zum Jahr 2025 sogar gesetzlich vorgeschrieben ist, sein Altöl vorschriftsgemäß zu entsorgen, wissen die meisten Leute hierzulande gar nicht, dass es überhaupt die Möglichkeit gibt, das gebrauchte Frittenfett irgendwo abzugeben!

Dabei ist das Öl wertvoll. Aus einem Liter Speiseöl lässt sich ein Liter Biodiesel herstellen. Ganz korrekt heißt der dann „abfallbasierter Biodiesel“ und trägt seinen Teil zum Klimaschutz bei. Statt verbrannt zu werden, kann unser gebrauchtes Öl, so noch einmal genutzt werden. Mit 1,2 Liter Biodiesel kommt man durchschnittlich 20 Kilometer weit. Große Mengen Alt-Öl werden schon lange von Tanklastern abgeholt, um sinnvoll weiterverarbeitet zu werden. Aufbereitungsanlagen beziehen diese großen Mengen vor allem aus Gastronomiebetrieben, Fast-Food-Ketten aber auch anderen Einrichtungen, in denen halt klassischerweise viel altes (Frittier-)Öl anfällt.


Initiative „Jeder Tropfen zählt“ – Auch in Baden-Württemberg
Das klingt alles ziemlich logisch. Jetzt müssen nur noch Privathaushalte nachziehen. Weil so wenige Menschen von der Existenz von Fettboxen auf Recyclinghöfen wissen und um die korrekte Öl-Entsorgung noch einfacher zu gestalten, hat eine kleine Firma aus dem bayerischen Thalmässing eine großartige Idee umgesetzt. Nach nordspanischem Vorbild hat „Jeder Tropfen zählt“ in mehreren Gemeinden rund um Fürth einen Sammelautomaten für Altspeisefett aufgestellt. Für daheim bekommt man eine große Sammelbox, in die man die ganzen Fettreste ungefiltert hinein kippen kann. Ist die Sammeltüte voll, bringt man das Öl zum Automaten. Von dort wird es abgeholt und professionell aufbereitet. Man hat keinen Ärger mit verstopften Abflüssen, keine fettigen Hände von Versuchen, das Zeug im Restmüll zu entsorgen, tut etwas für die Umwelt und trägt zusätzlich auch noch dazu bei, unsere Energiesouveränität zu stärken.

Wo gibt es die grünen Sammelbehälter?
Aktuell stehen die Boxen in verschiedenen bayerischen Gemeinden und im Baden-Württembergischen Hohenlohekreis in Öhringen und Dörzbach. Damit mehr Sammelbehälter aufgestellt werden können, gilt es allerdings einige Hürden zu überwinden. Am Anfang steht die Entscheidung der Gemeinde. Es gibt einen Automaten pro 5000 Einwohner. Möchte eine Gemeinde so einen Sammelautomaten, kann sie sich gern an Jeder Tropfen zählt wenden. Je mehr Bedarf angemeldet wird, desto eher, kann das Unternehmen reagieren. Denn es gilt, weitere Aufbereitungsbetriebe mit ins Boot zu holen. Damit die Wege und Kosten für die Anfahrt, um das alte Öl abzuholen, auch in einer vernünftigen Relation bleiben. Doch wenn das gelingt, wenn sich deutschlandweit alle Privathaushalte für diese Idee begeistern könnten, und wenn entsprechende Partner gewonnen werden können, um das Projekt groß zu machen, dann haben wir alle etwas dafür getan, unsere Welt ein kleines bisschen sauberer und nachhaltiger zu machen.

In Dörzbach ist jeder Tropfen Altfett ein Beitrag zum Klimaschutz

Jeder Tropfen zählt – das finden auch die Vertreter der Gemeinde Dörzbach, der örtlichen Feuerwehr und des Edeka-Marktes Geiger: (von links) Christian Hilbert, Projektleiter der Firma „Jeder Tropfen zählt“, Bürgermeister Andy Kümmerle, Sebastian Damm, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Hohenlohekreis, Initiator Roland Weissert, Geschäftsführer der EDi Energie-Direkt Hohenlohe GmbH sowie Andreas Reise von Veolia (Sechster von rechts). © Elisabeth Englert

Quelle: Fränkische Nachrichten, von Elisabeth Englert

Dörzbach. „Jeder Tropfen zählt“ – dieses Projekt zur Sammlung und Verwertung von Speiseöl und -fetten geht im Hohenlohekreis in die zweite Runde. Nach Öhringen wurde nun auch Dörzbach mit einem Sammelcontainer ausgestattet. „In der Jagsttalgemeinde wollen wir sehen, ob das Projekt auch hier in ländlichen Regionen ebenso gut ankommt wie beim Pilotversuch in der Großen Kreisstadt Öhringen“, erklärt Sebastian Damm, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Hohenlohekreis.

Hierbei können alle Bürger Ölreste aus Konserven oder übriggebliebenes Bratfett abgeben und dazu beitragen, dass aus ihrem Altfett umweltfreundlicher Bio-Kraftstoff gewonnen werden kann.

Umständlich? Mitnichten, denn ab sofort finden alle Haushalte eine 1,2 Liter fassende, grüne Plastikflasche vor ihrer Haustüre, die dann mit Resten befüllt am Automaten auf dem Parkplatz vom Edeka-Markt Geiger abgegeben werden kann. „Man muss dahin gehen, wo die Menschen sind“, unterstreicht Damm den frequentierten Standort des Automaten, denn so eine kleinteilige Sammlung müsse von den Menschen gelebt werden. Bei einem Landkreis von über 100 000 Einwohnern komme ordentlich was zusammen, darum müsse man das Thema von unten anschieben.

Er übermittelte auch die Grüße von Umweltstaatssekretär Andre Baumann, denn auch in Stuttgart habe man die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Altspeisefette und -öle landeten viel zu oft im Küchenabfluss und könnten somit Verstopfungen im Kanalnetz oder Störungen in den Kläranlagen verursachen. Darüber hinaus stehe das energiereiche Material für eine ökologisch sinnvolle Kreislaufführung nicht mehr zur Verfügung. Daher werde der Versuch mit großem Interesse verfolgt. Sollte diese Sammlung aus privaten Haushalten erfolgreich verlaufen, werde dieses System viele Nachahmer im Land finden, ließ der Staatssekretär durchblicken. Christian Hilbert von der Firma „Jeder Tropfen zählt“ freut sich über den erfolgreichen Start in Öhringen, bei dem in den ersten sechs Monaten 200 Gramm pro Kopf gesammelt wurden. Damit liege man über dem Durchschnitt. Wichtig sei, dass das System „zum Bürger kommt und einfach ist.“

Ob Panadereste im Bratfett, Kräuterreste im Olivenglas oder Reste aus der Konservendose mit den Ölsardinen – schlichtweg alles dürfe in die Sammelflasche gefüllt werden, um dann mechanisch „aufbereitet und upgecycelt“ zu werden. Was im europäischen Ausland schon seit langem gang und gebe sei, wurde für Deutschland kompatibel angepasst durch die Mehrwegsammelflaschen. Somit komme das System zu den Verbrauchern, legt Hilbert dar.

Klar, dass dieses nicht ohne Partner wie Familie Geiger vom Edeka-Markt auskomme, die dankenswerterweise den „autarken und intelligenten Automaten“ auf ihrem Parkplatz aufstellen ließ. Die befüllte Kunststoffflasche könne am Sammelbehälter abgegeben werden, der dann im Gegenzug eine saubere, leere Flasche ausgebe.

Roland Weissert, Geschäftsführer der EDi Engergie-Direkt Hohenlohe GmbH, Bio-Kraftstoff-Pionier im Hohenlohekreis und Initiator dieses Projekts betont die immer stärker werdende Regionalität bei der Energiegewinnung, gerade vor der aktuellen geopolitischen Lage. „Jede neue Sammelstelle trägt dazu bei, dass aus bestehenden Rohstoffen Kraftstoff hergestellt werden kann.“ Dieses belaste die Umwelt bis zu 90 Prozent weniger mit Kohlenstoffdioxid als fossiler Diesel. „Diese Möglichkeit müssen wir nutzen“, bekräftigt er sein Engagement und freut sich über die bislang positiven Rückmeldungen. Damit habe man nicht gerechnet.

Auch Veolia, ein seit Jahrzehnten global agierendes Unternehmen, das sich für ökologische Transformation stark macht, ist als neuer Projektpartner mit von der Partie und betrachtet dieses Vorhaben als „wichtigen Innovationsbaustein“, denn hier liege eine Ressource, die zu wenig genutzt werde, erklärt Andreas Reise, Betriebsleiter des Standorts in Bretzfeld. „Jeder Tropfen zählt“ passe als Klimaschutzprojekt ideal zur Firmenphilosophie. Daher werde er dieses Projekt im Landkreis mit Freude und Tatkraft unterstützen. „Da haben Sie die richtige Gemeinde ausgewählt“, schmunzelt Dörzbachs Bürgermeister Andy Kümmerle und ist überzeugt, „dass viele mitmachen.“ Das Projekt mache deutlich, wie leicht sich Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Alltag jedes Einzelnen integrieren lasse. Ausdrücklich dankt er der Feuerwehr, speziell der Jugendwehr, die das Verteilen der Sammelflaschen an die Privathaushalte übernehme. Nun könne fleißig gesammelt werden, denn „wir sind so erfolgreich wie Öhringen“, legte der Rathauschef die Messlatte für seine Bürger augenzwinkernd hoch.

Altes Speiseöl: Sammlung bald in ganz Fürth

Foto: Hofft auf rege Beteiligung: Antonius Kaiser vom Amt für Abfallwirtschaft, hier am Altspeiseöl-Sammelautomatien in Ronhof. (Foto Armin Leberzammer)

Das auf der Hardhöhe erprobte Projekt wird auf
das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt. Jeder Haushalt bekommt eine Flasche zur Aufbewahrung.

Von Armin Leberzammer

Auf der Hardhöhe kennen die Bürger die Sammelautomaten für Altspeiseöl bereits seit 2018. Ab kommende Woche werden nun peu a peu alle anderen Stadtteile mit dann insgesamt 16 Sammelstellen ausgestattet. Parallel erhält jeder der rund 68 000 Haushalte jeweils eine Flasche, in der Speiseöl, -fette oder Margarine für die Entsorgung aufbewahrt werden können.

„Bis Mitte Juli werden wir diese Behälter in ganz Fürth verteilt haben, beginnend von Norden nach Süden“, kündigt der zuständige Projektbeauftragte beim Amt für Abfallwirtschaft, Walter Egelseer, an. Er freue sich, dass das „bewährte Projekt“ von der Hardhöhe nun bald auf alle Stadtteile ausgeweitet wird. Möglich wurde dies dank einer Förderung durch das Bundesumweltministerium: Für Fürth gab es laut Amtsleiter Antonius Kaiser 400000 Euro als Investitionshilfe.

Auch die Stadt Erlangen, mit der man bereits zuvor bei der Altspeiseölsammlung kooperierte, wurde von der Bundesregierung mit Mitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) bedacht. Entsprechend lautet der Slogan, mit dem die Bürger beider Städte zum Sammeln motiviert werden sollen, denn auch „Kraftstoff FÜ-ER das Klima“.

Als hochenergetischer Sekundärrohstoff helfe Altspeiseöl durch die Zweitnutzung als Biokraftstoff Ressourcen zu schonen und C02 einzusparen. Aus einer Flasche des nicht mehr verzehrbaren Lebensmittels könne demnach Treibstoff erzeugt werden, der für 20 Kilometer Fahrt reiche.

Bis es so weit ist, müssen die Fette und Öle aus Fürth und Erlangen jedoch erst einmal für die weitere Verarbeitung vorbereitet werden. Dies übernimmt die „Jeder Tropfen zählt“ GmbH aus Thalmässing im Landkreis Roth, die zudem neben der Entleerung der Automaten auch Großverbraucher in der Gastronomie mit eigenen Sammelkonzepten bedient. Somit werde auch bei der Entsorgung auf Ressourcenschonung geachtet, betont Antonius Kaiser.

Denn die Automaten meldeten zwar per Mobilfunk selbstständig, wenn sie zu 80 Prozent voll sind. ,,Sie
werden aber bestimmt nicht einzeln angefahren, um entleert zu werden, sondern immer in einer größeren Runde“, so Kaiser. Mit Strom versorgt werden die Sammler übrigens über Solarpanels auf dem Dach.

700 Gramm pro Person

Zusammen mit den Flaschen erhalten die Bürger demnächst auch Informationen, was genau in die Flaschen darf und was nicht. Wer den vollen Kunststoffbehälter später in den Automaten stellt, erhält etwa 20 Sekunden später einen sauberen zurück.

Bis Ende Juli stehen neben den Automaten übrigens noch Tonnen, in denen jene Fürther ihre Flaschen
zurückgeben können, die nicht mitmachen wollen oder können.

Antonius Kaiser und Walter Egelseer hoffen jedoch auf möglichst große Beteiligung der Menschen.
„Mittelfristig peilen wir pro Bürger und Jahr einen Sammelertrag von 700 Gramm an“, so Egelseer. Auf der Hardhöhe habe man dieses Ziel schon fast erreicht. ,,Das zeigt, dass das System angenommen wird.“