Fürther Nachrichten: Der Antriebsstoff aus Bratfett

Die Sammelautomaten für Altspeiseöl haben sich bewährt und werden nun auf das gesamte Fürther Stadtgebiet ausgeweitet.

FÜRTH – Auf der Hardhöhe stehen schon seit 2018 drei Sammelautomaten für Altfett und Altspeiseöl. Nun wird das Pilotprojekt auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Gefördert durch einen sechsstelligen Zuschuss des Bundesumweltministeriums wird über eine öffentliche Ausschreibung ein Entsorger gesucht. Läuft alles nach Plan, erhalten alle Fürther Haushalte im kommenden Frühjahr ein wiederverwendbares Sammelgefäß.

VON ARMIN LEBERZAMMER, Fürther Nachrichten vom 21.09.2021,
Bild: Der Sammelbehälter in der Soldnerstraße steht bereits seit 2018. Ab dem kommenden Jahr sollen alle Fürther Haushalte die Möglichkeit bekommen, ihr altes Fett auf diesem Weg zu entsorgen. (Foto: Hans-Joachim Winckler)

„Dadurch wird gebrauchtes Haushaltsfett einer hochwertigen und sinnvollen Verwertung zugeführt“, begründet der Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold (SPD) die Unterstützung über eine Förderprogramm des Umweltministeriums. Er sei sehr froh, dass nun ein erfolgreiches Projekt in einem größeren Maßstab fortgesetzt werden könne.

Mit exakt 770854 Euro war der symbolische Scheck ausgeschrieben, den Pronold gestern an die Oberbürgermeister von Fürth und Erlangen, Thomas Jung und Florian Janik, übergab. Beide Städte hatten bereits 2018 das „Verbundprojekt Altspeiseölsammlung zur Biokraftstofferzeugung“ gestartet.

„Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtet Janik: ,,Die Bürger nehmen gerne daran teil.“ Er schätze diese Kooperation, weil sie in der Öffentlichkeit auch das Bewusstsein für Entsorgungsthemen schärfe.

Für Fürths SPD-Bundestagsabgeordneten Carsten Träger hat dieses spezielle Recycling einen weiteren positiven Nebeneffekt: ,,Die Kommunen sparen Geld, weil die Abwasserreinigung weniger aufwändig wird.“ Schließlich müsse unsachgemäß entsorgtes  Fett sonst unter großer Anstrengung aus dem Abwasser gefiltert werden.

Der auf der Hardhöhe gesammelte Wertstoff wird von der „Jeder Tropfen zählt GmbH“ aus Thalmässing im Landkreis Roth entsorgt. Nach Angaben des Unternehmens wird das Altfett und das Altspeiseöl rein mechanisch in seine Bestandteil Fett, Wasser und Feststoffe getrennt.

Einwerfen kann man in den speziellen Sammelflaschen etwa das Öl eingelegter Lebensmittel oder das Bratfett aus der Pfanne.

Der größte Teil des gereinigten Altfetts wird in der Treibstoffindustrie weiterverarbeitet und für die Biodieselherstellung verwendet. Ein Teil findet Verwendung in der Kosmetikbranche und in der Herstellung von Reinigungsmitteln.

In den drei Sammelstellen auf der Hardhöhe wurden laut Rathaus zwischen Oktober 2018 und März 2020 600 Gramm Altfett pro Bewohner gesammelt.

Alleine für Fürth errechne sich daraus eine Treibhausgasminderung von 248 Tonnen jährlich. Im kommenden Frühjahr, so Jung, dürften dann die übrigen der rund 70 ooo Haushalte in der Kleeblattstadt die speziellen Mehrwegsammelflaschen erhalten – samt genauerer Informationen, darunter beispielsweise auch über die neuen Standorte der Sammelautomaten.

Stadt Fürth: Altes Speiseöl wird zu wertvollem Bio-Diesel

Die Städte Fürth und Erlangen machen beim „Verbundprojekt Altspeiseölsammlung zur Biokraftstofferzeugung“ gemeinsame Sache für Umwelt- und Klimaschutz. Das vorbildliche Modellprojekt wird vom Bundesumweltministerium mit knapp 771000 Euro gefördert – rund 428000 Euro gehen dabei in die Kleeblattstadt.

Quelle: https://www.fuerth.de/Home/stadtentwicklung/Abfallwirtschaft/altes-speiseoel-wird-zu-wertvollem-bio-diesel.aspx

Fast tagtäglich stellt sich in Privathaushalten nach dem Kochen das Problem: Wohin mit dem alten Fett öder Speiseöl. Deshalb startete die Stadt Fürth im Jahr 2018 unter dem Motto „Jeder Tropfen zählt“ mit dem haushaltsnahen Sammeln von Altspeiseöl – und fetten ein umwelt- und klimaschützendes Pilotprojekt mit bundesweitem Vorbildcharakter. Die in speziellen Containern gesammelten Energieträger werden nach dem Grundsatz „Recycling vor Beseitigung“ in einem besonderen Verfahren in Biodiesel verwandelt.

Das zunächst auf den Stadtteil Hardhöhe beschränkte Projekt soll nunmehr mit 16 neuen Sammelcontainern auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden.
Ziel der Sammlung ist es, innerhalb von fünf Jahren nach dem Start jährlich 0,7 Kilogramm Speisefett/-öl pro Bürgerin und Bürger zu sammeln. Im Fürther Westen wurde im Zeitraum Oktober 2018 bis März 2020 bereits ein Wert von 0,6 Kg pro Kopf erreicht. Insgesamt soll damit eine Treibhausgasminderung von rund 463 Tonnen pro Jahr erreicht werden, dabei entfallen auf Fürth zirka 248 Tonnen pro Jahr. Zudem werden auch die Abwassersysteme geschont und deren Reinigungskosten drastisch reduziert.

Die Sammelautomaten können ausschließlich mit eigens dafür konfigurierten Mehrweg-Sammelflaschen befüllt werden, die mit Start des Projektes kostenfrei an alle Haushalte verteilt werden. Noch stehen aber die üblichen Ausschreibungen und Planungen für das Vorhaben an, OB Thomas Jung rechnet aber mit einem Start im Frühjahr 2022.

Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags

Laufzeit: 1. September 2021 bis 31. August 2023

Partner:
Verbundkoordinator: Stadt Fürth, Amt für Abfallwirtschaft, Königstraße 88, 90744 Fürth
Verbundpartner: Stadt Erlangen, Referat I , Rathausplatz 1, 91052 Erlangen

Förderkennzeichen: 03KSM0077A

Bundesumweltministerium fördert in Erlangen und Fürth die Sammlung von Altspeiseöl für die Biokraftstoff-Produktion

Florian Pronold übergibt Förderscheck über fast 800.000 Euro an die Oberbürgermeister der Städte Fürth und Erlangen

Der Aufbau eines Sammelsystems von Altspeiseölen und -fetten aus Privathaushalten wird mit fast 800.000 Euro aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums (BMU) gefördert.

Im Rahmen des Projektes werden in Fürth und Erlangen je 16 Sammelautomaten, verteilt über das ganze Stadtgebiet, aufgestellt. Die Bürgerinnen und Bürger können volle Sammelflaschen am Sammelautomat abgeben und erhalten im Gegenzug eine leere Sammelflasche. Das gesammelte Altspeiseöl wird aufbereitet und dient als nachhaltiger Rohstoff zur Herstellung von Biodiesel und ersetzt somit mineralischen Diesel. Heute übergibt Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im BMU, den symbolischen Förderscheck über 770.854 Euro für dieses kommunale Klimaschutz-Modellprojekt an die Städte Fürth und Erlangen.

Florian Pronold: „In Fürth und Erlangen fördern wir den modellhaften Aufbau eines nachhaltigen und rohstoffeffizienten Sammelsystems. Das Projekt zeigt, wie die zukünftigen Herausforderungen an die kommunale Abfallwirtschaft mit den Zielen des Klimaschutzes verbunden werden können.“

Eine effektive Sammlungsmethode und -struktur von Speiseölen und -fetten fehlt bislang. Da es dafür keine Trennpflicht für Privathaushalte gibt, werden diese Öle und Fette oftmals über das Abwassersystem in die Kanalisation entsorgt. Das verursacht viele Probleme, von der Verstopfung der häuslichen Abflussleitungen bis hin zu Ablagerungen in Kanälen und Schächten. Mit der Aufstellung von Sammelbehältern begegnen Erlangen und Fürth diesen Problemen und bieten eine umweltschonende und geldsparende Alternative. Dieses innovative Modellprojekt kann zum Vorbild für viele deutsche Kommunen werden. In Deutschland könnten damit rund 50.000 Tonnen gebrauchtes Speiseöl pro Jahr von Haushalten gesammelt und damit bundesweit Kosten von bis zu 35 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Mit dem aufbereiteten Speiseöl könnten große Mengen nachhaltiger Biodiesel hergestellt und damit klimaschädlicher mineralischer Diesel ersetzt werden.

Das Modellprojekt wird in den kommenden drei Jahren vom BMU mit einer Zuwendung von rund 800.000 Euro gefördert.

Das BMU unterstützt und initiiert über die NKI mit dem Förderaufruf für investive kommunale Klimaschutz-Modellprojekte wegweisende Investitionsvorhaben im kommunalen Umfeld, die durch ihre direkten Treibhausgasminderungen einen wesentlichen Beitrag zur schrittweisen Erreichung der Treibhausgasneutralität von Kommunen leisten. Seit 2016 hat das BMU im Rahmen des Förderaufrufes bundesweit rund 50 Klimaschutz-Modellprojekte bewilligt. Zusammen entspricht das einem Fördervolumen in Höhe von rund 135 Millionen Euro.

Aktuell können kommunale Antragstellerinnen und Antragsteller Projektskizzen vom 1. September bis zum 31. Oktober einreichen und dabei von verbesserten Förderbedingungen profitieren. Die besten Projekte werden in einem wettbewerblichen Verfahren ausgewählt und zur Antragstellung aufgefordert.

Quelle: https://www.bmu.de/pressemitteilung/bundesumweltministerium-foerdert-in-erlangen-und-fuerth-die-sammlung-von-altspeiseoel-fuer-die-biokraftstoff-produktion

Tag der Erde am 22. April: Verwenden statt verschwenden – ein zweites Leben für Speiseöl

Quelle: https://www.dbu.de/123artikel38991_2442.html

Thalmässing. In Deutschland fallen in Privathaushalten jedes Jahr zwischen 65.000 und 140.000 Tonnen Altspeiseöle und -fette an, die nach dem Abgießen von Antipasti oder dem Frittieren von Pommes und Co. meistens über den Ausguss entsorgt werden. Das Problem: So gehen wertvolle Rohstoffe verloren – ein Aspekt, der beim diesjährigen Tag der Erde am 22. April neben anderen Themen eine besondere Rolle spielen dürfte. Denn schließlich lautet das Motto: „Jeder Bissen zählt. Schütze, was Du isst – schütze unsere Erde.“ Die Firma Altfettentsorgung und -recycling Lesch hat hierfür erfolgreich eine Lösung entwickelt: ein Sammelkonzept für Privathaushalte. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat das Vorhaben fachlich und finanziell mit rund 303.341 Euro gefördert.

Landet das alte Fett in der Kanalisation, gehen nicht nur Sekundärrohstoffe verloren, es lagern sich auch Reste im Abwassersystem ab, die teuer beseitigt werden müssen. „In Deutschland existierte bis dato kein flächendeckendes System, das gebrauchte Speisefette aus Privathaushalten erfasst und recycelt, um sie sinnvoll weiter zu verwerten“, sagt Dr. Susanne Wiese-Willmaring, DBU-Referatsleiterin für Lebensmittel. „Dabei bilden die energiereichen Altfette einen wertvollen Sekundärrohstoff, der sehr gut zu Biokraftstoff verarbeitet werden kann und damit also für eine zusätzliche Nutzung zur Verfügung steht.“

Einfache Handhabung für Verbraucher

Jeder Tropfen Zählt“, die Tochterfirma von Altfettentsorgung und -recycling Lesch, hat diese Herausforderung gemeistert. „Das erprobte Sammelsystem besteht aus zwei Komponenten: einem Mehrwegsammelbehälter für 1,2 Liter genutzte Speiseöle und einem Sammelautomaten, der mit 196 leeren Sammelbehältern bestückt werden kann“, sagt Projektleiter Hubert Zenk. Jeder Haushalt in den drei bayrischen Pilotgemeinden erhielt ein solches Sammelgefäß. Um diese abzugeben, wurden an zentralen Orten Sammelautomaten aufgestellt, die bei Einwurf eines vollen Behälters im Gegenzug ein gereinigtes, leeres Gefäß ausgeben. Zenk: „Wir haben darauf geachtet, dass die Automaten bürgernah aufgestellt wurden, zum Beispiel auf Parkplätzen oder im Eingangsbereich von Supermärkten.“

Akzeptanz der Bürger ist das A & O

Insgesamt sind rund 30.000 Sammelbehälter in Umlauf gebracht worden, die die Bürgerinnen und Bürger an 20 Sammelautomaten tauschen konnten. „Im Verlauf des Projektes wurde deutlich, dass es sinnvoll ist, die Sammelbehälter direkt an die Haushalte zu verteilen, um eine besonders große Sammelmenge zu erreichen“, sagt Zenk. Die positiven Ergebnisse des Pilotprojektes haben nach seinen Worten die Städte Fürth und Erlangen bereits dazu veranlasst, die Sammlung auf das ganze Stadtgebiet auszuweiten. Viele andere Kommunen haben sich inzwischen gemeldet; sie zeigen großes Interesse am System. Zum Ende der Projektlaufzeit wurde das Sammelsystem in eine eigene Tochterfirma, die „Jeder Tropfen zählt GmbH“ überführt, um auf dieser Grundlage die weitere Geschäftsentwicklung voranzubringen.

Ansprechpartner bei Fragen zum Projekt (AZ 34352): 
Hubert Zenk, Tel. +49 9173|79415519

Hilpoltsteiner Kurier: Landkreis lässt sich Zeit bei Vorbildprojekt – „Jeder Tropfen zählt“: In Roth gibt es noch keinen Beschluss über Ausweitung des Fettsammelns

Bild: Das Dreieckige mit rundem Deckelmuss ins Viereckige: In den fünf hiesigen ILE-Gemeinden ist der Fett-Sammelbehälter samt Container bereits bekannt. Im Rest des Landkreises Roth aber lässt die Recyclingmöglichkeit noch auf sich warten. | Foto: Luff

Quelle: Hilpoltsteiner Kurier vom 09.04.2021, https://www.donaukurier.de/lokales/hilpoltstein/Landkreis-laesst-sich-Zeit-bei-Vorbildprojekt

Thalmässing – Erst waren es drei Stadtteile von Erlangen, einer in Fürth und nicht zuletzt natürlich die fünf Kommunen der ILE Jura-Rothsee: Allersberg, Greding, Heideck, Hilpoltstein und Thalmässing. Seit November 2018 können überall dort die Verbraucher ihr altes Speisefett und Speiseöle in kleine, grüne Behälter geben und – wenn diese voll sind – gegen leere Exemplare an Containern eintauschen. Ein Sammelsystem ähnlich dem Altglas hat die Thalmässinger Recyclingfirma Lesch installiert. Den Vorbildcharakter unterstrich die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit ihrer Förderung. Von Beginn an war geplant, das anfängliche Pilotprojekt möglichst auszuweiten und im Idealfall die flächendeckende Sammlung zu etablieren. 

Das geschieht auch peu à peu. So wird die Stadt Baiersdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt ab Mai an dem Projekt „Jeder Tropfen zählt“ teilnehmen, wie Hubert Zenk, der zuständige Projektleiter der Firma Lesch vermeldet. Die Städte Erlangen und Fürth haben eine Ausweitung der Sammlung auf die gesamten Stadtgebiete beschlossen. Die Einführung der Sammelaktion in Baiersdorf sei ein neuerliches Pilotprojekt, sagt Zenk, angelegt auf zwei Jahre. Gewöhnlich sei die Abfallwirtschaft nämlich beim Landkreis angesiedelt, wenn es sich nicht um eine große, kreisfreie Stadt handelt. In dieser gut 8000 Einwohner zählenden Kommune in der Mitte von Nürnberg und Bamberg ist das anders. Und genau das erfordert in der Vertragsgestaltung Besonderheiten. Zenk zufolge hätten auch andere Kommunen Interesse bereits angemeldet. 

Wer in dem Reigen der festen Vertragspartner noch fehlt, ist mit dem Landkreis Roth ausgerechnet der Kreis, aus dem die Idee des Fettsammelns stammt. Geredet wird zwar schon seit fast einem Jahr darüber, die Sammlung auf das gesamte Kreisgebiet auszuweiten, etwas Handfestes geschehen ist aber nicht. Er sei optimistisch, dass es in Roth weitergehe, sagt Zenk. Man arbeite bereits an einem Vertragsentwurf. Allerdings gebe es keinen entsprechenden Beschluss des Kreistags, das mache die Situation „schwierig“. 

Der Projektleiter zeigt Verständnis: „Corona beherrscht derzeit viel“, sagt Hubert Zenk. Eine freiwillige Leistung wie das Sammeln von Fetten und Speiseölen sei da nicht unbedingt ganz vorne auf der Prioritätenliste zu finden. „So etwas ist gewünscht“, sagt Zenk über die politische Großwetterlage im Land. Nicht umsonst sitze die Deutsche Bundesstiftung Umwelt mit im Boot. 

Das Konzept besticht: Aus gebrauchtem Bratfett oder dem Öl von eingelegten Oliven, auch aus abgelaufener oder verdorbener Butter oder Margarine kann Biokraftstoff hergestellt werden. Zudem findet der Stoff in der Kosmetikindustrie Verwendung. 1,2 Liter Altspeisefett – das ist das Volumen eines Sammelbehälters – lassen sich nach Firmenangaben im Verlauf des Upcyclingprozesses zu einem nachhaltigen Biokraftstoff veredeln, mit dem ein Auto rund 20 Kilometer zurücklegen kann. 

Ein weiterer Vorteil kommt vor allem den Kommunen zugute, in deren Abwasserrohre und Kläranlagen das Fett oftmals ankommt, wenn es beispielsweise in flüssiger Form in den Ausguss gekippt wird und danach erkaltet und fest wird. Verstopfte Pumpen und erhöhte Reinigungszyklen der Kläranlagen sind mögliche Folgen. Das aber geht ins Geld. Die Alternative, das Fett etwa in den Wertstoffhöfen des Kreises Roth, dem Kreisbauhof in Abenberg oder verschiedenen Kläranlagen abzugeben, nimmt fast kein Verbraucher wahr. 

Anders bei der aus Thalmässing initiierten Sammelaktion: Im vergangenen Jahr sind fast 29000 Kilogramm Altfett mit der Aktion gesammelt worden – das sind bereits 40 Prozent mehr als noch 2019. Die Testregion Allersberg, Heideck, Hilpoltstein, Greding und Thalmässing komme mittlerweile auf eine Sammelquote von einem halben Liter pro Kopf. „Die Leute nehmen es an“, schlussfolgert Hubert Zenk. Die fleißigsten Sammler im südlichen Landkreis Roth sind im Übrigen die Thalmässinger: Sie schafften 0,57 Liter pro Kopf. 

HK, Volker Luff